Abführdrogen

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 18 zu finden.

Als Abführdrogen bezeichnet man Drogen, die durch Inhaltsstoffe ausgezeichnet sind, die merklich bis drastisch abführend wirken. Die bekanntesten Abführdrogen sind die Anthrachinon-Drogen, zu denen auch der einheimische Faulbaum und der Kreuzdorn, dessen Früchte im Volksmund drastisch aber zutreffend als "Schißbeeren" bezeichnet werden, gehören. Abführende Wirkung beim bekannten Rizinusöl hat die im fetten Öl der Rizinussamen vorkommende Hydroxyölsäure.

Ricinus communis

Ricinus communis

Wunderbaum

Autor: L.

Familie: Euphorbiaceae

Verbreitung: S-Asien; tropisches O-Afrika; kultiviert in tropischen und subtropischen Ländern

Drogenart: Oleum

Drogenbezeichnung: Ricini oleum

Inhaltsstoffe: 70-77% Triricinolein, das Triglycerid der ungesättigten Ricinolsäure, die im Dünndarm unter Einwirkung von Pankreaslipasen und Gallensalzen freigesetzt wird und die drastisch abführende Wirkung bedingt. Öl-, Linol-, Palmitin- und Stearinsäureglyceride. Die Ricinolsäure hemmt die Rückresorption von Wasser, allerdings ist der Mechanismus noch nicht ganz geklärt. Ricinusöl zeichnet sich durch gutes Eindringvermögen in die Hornschicht aus.

Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Handförmig geteilt; zugespitzt; grün

Wuchs: 1.00 - 3.00 m hoch

Standort: Sonniger Standort bevorzugt

Blüte: VIII-X; männliche Blüten rötlich in Rispen, weibliche Blüten rot in Büscheln; einhäusig

Frucht : Kapsel, dunkelrot

Giftige Pflanzenteile: Der Samen ist stark giftig

Vergiftungserscheinungen: Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, blutiges Erbrechen, blutiger Durchfall, Nierenentzündungen, Leberschaden und Kreislaufkollaps.

Anekdoten: Bereits 4000 v. Chr. gelangte die Rizinuspflanze nach Ägypten, wo sie später in Kulturen angebaut wurde. Das Öl wurde als Lampenöl zur Beleuchtung der Tempel verwendet und war auch damals schon als Mittel gegen Verstopfung bekannt.

Wuchsform: Strauch, bei uns 1jährig

Lebensraum: Kulturpflanze, Zierpflanze

Verwendung: Laxans, als Öl oder auch als Kapselpräparat. In der Kosmetik, Pflegemittel für Augenwimpern, in Nagellackentfernern. Chemisch modifiziertes Öl in der Farben- und Lackindustrie, technisch als Schmieröl. Als Monographien wurden ins EAB 4.08 aufgenommen: Hydriertes Rizinusöl und natives Rizinusöl

Hinweis: Für Kinder gelten 3-6 Samen als tödliche Dosis. Die giftige Wirkung beruht auf dem Inhaltstoff Ricin, einem Lektin, welches bei der Ölgewinnung entfernt wird.

Standort im Garten 1: 18

 

Date

25. Juli 2023

Tags

Wunderbaum

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