Alkaloide

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 2, 3 und 4 zu finden.

Alkaloide sind stickstoffhaltige Naturstoffe von großer Strukturvielfalt. Wir kennen heute aus dem Pflanzenreich über 20.000 Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten den Stickstoff heterozyklisch gebunden, reagieren basisch und haben eine ausgeprägte pharmakologische Wirkung. Zur präzisen Beschreibung werden Alkaloide entsprechend ihrer biogenetischen Herkunft zusammengefasst. Sehr häufig sind biogenetisch verwandte Alkaloide für bestimmte Pflanzenfamilien oder Gattungen charakteristisch. Als Beispiele aus den "Alkaloid-Beeten" des Arzneipflanzengartens seien genannt: die Tropan-Alkaloide der Solanaceae, die Indol-Alkaloide der Apocynaceae, die Benzylisochinolin-Alkaloide der Papaveraceae, die Chinolizidin-Alkaloide der Fabaceae, die Pyrrolizidin-Alkaloide mancher Asteraceae und Boraginaceae, die Diterpen-Alkaloide aus Aconitum oder die Steroid-Alkaloide aus Solanum-Arten. Die starke pharmakologische Wirkung vieler Alkaloide bedingt, dass die meisten Alkaloid-Pflanzen Giftpflanzen sind. Viele Alkaloide wie Atropin, Morphin, Codein, Papaverin, Berberin, sind wichtige Arzneistoffe, die unmittelbar medizinisch eingesetzt werden oder als "Leitstrukturen" zur Synthese besser wirksamer Arzneistoffe dienen. 

Catharanthus roseus

Catharanthus roseus

Tropisches Immergrün

Autor: (L.) G.DON

Familie: Apocynaceae

Verbreitung: tropische und subtropische Länder; Madagaskar

Drogenart: Verwendet wird die ganze Pflanze

Drogenbezeichnung: Verwendet wird die ganze Pflanze

Inhaltsstoffe: Mehr als 60 Alkaloide, davon mit therapeutischer Bedeutung die in geringen Mengen (0,005%) 

Drogenverwendung: Industriedroge

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Eiförmig; stumpf; grün

Wuchs: 0.40 - 0.80 m hoch

Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt

Blüte: III-X; Einzelblüten; weiß, rosarot oder blass rosa

Frucht: Balgfrucht

Vergiftungserscheinungen: Vergiftungserscheinungen sind u.a. Erbrechen, Fieber, Hautausschläge, vegetative Störungen und Wirkungen auf die Psyche.

Anekdoten: Die Pflanze stammt ursprünglich aus Madagaskar. Heute ist sie weltweit in den Tropen verbreitet. Die Volksheilkunde verwendet den Blütenauszug gegen Halsschmerzen und Erkältungen. In Afrika werden die getrockneten Blätter als Rauschmittel und Aphrodisiaka geraucht. Achtung: Der Missbrauch der Pflanze als Rauschmittel kann zu Nieren- und Nervenschädigungen führen.

Wuchsform: Halbstrauch

Lebensraum: Bei uns Zierpflanze

Verwendung: Zur Gewinnung von Vincristin und Vinblastin als Zytostatika bei Leukämie und Lymphogranulomatose.

Standort im Garten 1: Beet 3

Date

25. Juli 2023

Tags

Tropisches Immergrün

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