Alkaloide

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 2, 3 und 4 zu finden.

Alkaloide sind stickstoffhaltige Naturstoffe von großer Strukturvielfalt. Wir kennen heute aus dem Pflanzenreich über 20.000 Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten den Stickstoff heterozyklisch gebunden, reagieren basisch und haben eine ausgeprägte pharmakologische Wirkung. Zur präzisen Beschreibung werden Alkaloide entsprechend ihrer biogenetischen Herkunft zusammengefasst. Sehr häufig sind biogenetisch verwandte Alkaloide für bestimmte Pflanzenfamilien oder Gattungen charakteristisch. Als Beispiele aus den "Alkaloid-Beeten" des Arzneipflanzengartens seien genannt: die Tropan-Alkaloide der Solanaceae, die Indol-Alkaloide der Apocynaceae, die Benzylisochinolin-Alkaloide der Papaveraceae, die Chinolizidin-Alkaloide der Fabaceae, die Pyrrolizidin-Alkaloide mancher Asteraceae und Boraginaceae, die Diterpen-Alkaloide aus Aconitum oder die Steroid-Alkaloide aus Solanum-Arten. Die starke pharmakologische Wirkung vieler Alkaloide bedingt, dass die meisten Alkaloid-Pflanzen Giftpflanzen sind. Viele Alkaloide wie Atropin, Morphin, Codein, Papaverin, Berberin, sind wichtige Arzneistoffe, die unmittelbar medizinisch eingesetzt werden oder als "Leitstrukturen" zur Synthese besser wirksamer Arzneistoffe dienen. 

Cytisus scoparius

Cytisus scoparius

Besenginster

Autor: (L.) LINK

Familie: Fabaceae

Verbreitung: M- und O-Europa; Balkanländer; in den Alpen fehlend

Drogenart: Herba

Drogenbezeichnung: Cytisi scoparii herba

Inhaltsstoffe: 0,5-1,6% Chinolizidinalkaloide mit Hauptalkaloid Spartein (85-98%), das antiarrythmisch wirkt. Pyrrolizidinderivate, z.B. Tyramin (adrenalinähnliche Substanz), ein indirektes Sympathomimetikum, das gefäßverengend und blutdrucksteigernd wirkt. 0,2-0,6% Flavonoide, z.B. Flavonol Spiraeosid.

Drogenverwendung: Industriedroge

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: 3-zählig (an Langtrieben oft einfach, lanzettlich und lange haftend, an Kurztrieben 3zählig, meist h/ /Lauboberseite dunkelgrün.

Wuchs: 1.50 - 2.00 m hoch, Durchmesser 1.50 - 2.00 m

Standort: Sonniger Standort bevorzugt.

Blüte: V-VI; Einzelblüten, scheinbar Trauben bildend; goldgelb

Frucht: Hülse; schmal länglich; schwarz

Vergiftungserscheinungen: Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen und Kollaps

Wuchsform: Strauch

Lebensraum: Sand, Heide, Föhrenwälder

Verwendung: Zur Gewinnung von Spartein. Der Tee, als Tinktur und Fluidextrakt in Fertigpräparaten zur Behandlung funktioneller Herz- und Kreislaufbeschwerden. Zur Unterstützung der Therapie von Kreislaufregulationsstörungen und Hypotonie. Als Extrakt in Kombinationspräparaten gegen funktionelle Herzkreislaufbeschwerden.

Hinweis: Ginster nicht an Teiche pflanzen; die Samen können für Fische tödlich sein.

Standort im Garten1: Heide

Date

25. Juli 2023

Tags

Besenginster

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