Alkaloide

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 2, 3 und 4 zu finden.

Alkaloide sind stickstoffhaltige Naturstoffe von großer Strukturvielfalt. Wir kennen heute aus dem Pflanzenreich über 20.000 Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten den Stickstoff heterozyklisch gebunden, reagieren basisch und haben eine ausgeprägte pharmakologische Wirkung. Zur präzisen Beschreibung werden Alkaloide entsprechend ihrer biogenetischen Herkunft zusammengefasst. Sehr häufig sind biogenetisch verwandte Alkaloide für bestimmte Pflanzenfamilien oder Gattungen charakteristisch. Als Beispiele aus den "Alkaloid-Beeten" des Arzneipflanzengartens seien genannt: die Tropan-Alkaloide der Solanaceae, die Indol-Alkaloide der Apocynaceae, die Benzylisochinolin-Alkaloide der Papaveraceae, die Chinolizidin-Alkaloide der Fabaceae, die Pyrrolizidin-Alkaloide mancher Asteraceae und Boraginaceae, die Diterpen-Alkaloide aus Aconitum oder die Steroid-Alkaloide aus Solanum-Arten. Die starke pharmakologische Wirkung vieler Alkaloide bedingt, dass die meisten Alkaloid-Pflanzen Giftpflanzen sind. Viele Alkaloide wie Atropin, Morphin, Codein, Papaverin, Berberin, sind wichtige Arzneistoffe, die unmittelbar medizinisch eingesetzt werden oder als "Leitstrukturen" zur Synthese besser wirksamer Arzneistoffe dienen. 

Symphytum officinale

Symphytum officinale

Beinwell / Comfrey

Autor: L.

Familie: Boraginaceae

Verbreitung: Europa

Drogenart: Radix

Drogenbezeichnung: Symphyti radix

Inhaltsstoffe: 0,6-0,8% Allantoin, das die Granulation und Gewebsregeneration fördert. Schleim. 4-6,5% Gerbstoffe.

Drogenverwendung: DAC - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Lanzettlich bis breit-lanzettlich; lang zugespitzt; dunkelgrün

Wuchs: 0.90 - 1.10 m hoch

Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt

Blüte: V-VII; Traube; rotviolett bis weißgelblich

Frucht: Steinfrucht

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Die Geschichte des Beinwell als Heilpflanze lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Auch Hildegard von Bingen und Parcelsus nutzten Beinwell zur Behandlung von Knochenschäden, Wunden und Geschwüren. Die Volksmedizin kannte Beinwelltee auch als innerlich anzuwendendes Mittel bei Erkrankungen der Atemwege und der Magen- und Darmschleimhäute.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Feuchte Wiesen, Bachufer, Waldränder

Verwendung: Als Extrakt in Fertigpräparaten, innerlich jedoch nicht länger anwenden (Pyrrolizidinalkaloide!). Viel gebräuchliches Antiphlogistikum. Äußerlich zur Wundheilung bei Sportverletzungen, Knochenhauterkrankungen, in Hautschutz- und Sonnenschutzmitteln, bei Gelenkentzündungen, Arthritis. In Nagelsalben.

Standort im Garten 1: Beet 2

Date

26. Juli 2023

Tags

Beinwell

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