Alkaloide

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 2, 3 und 4 zu finden.

Alkaloide sind stickstoffhaltige Naturstoffe von großer Strukturvielfalt. Wir kennen heute aus dem Pflanzenreich über 20.000 Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten den Stickstoff heterozyklisch gebunden, reagieren basisch und haben eine ausgeprägte pharmakologische Wirkung. Zur präzisen Beschreibung werden Alkaloide entsprechend ihrer biogenetischen Herkunft zusammengefasst. Sehr häufig sind biogenetisch verwandte Alkaloide für bestimmte Pflanzenfamilien oder Gattungen charakteristisch. Als Beispiele aus den "Alkaloid-Beeten" des Arzneipflanzengartens seien genannt: die Tropan-Alkaloide der Solanaceae, die Indol-Alkaloide der Apocynaceae, die Benzylisochinolin-Alkaloide der Papaveraceae, die Chinolizidin-Alkaloide der Fabaceae, die Pyrrolizidin-Alkaloide mancher Asteraceae und Boraginaceae, die Diterpen-Alkaloide aus Aconitum oder die Steroid-Alkaloide aus Solanum-Arten. Die starke pharmakologische Wirkung vieler Alkaloide bedingt, dass die meisten Alkaloid-Pflanzen Giftpflanzen sind. Viele Alkaloide wie Atropin, Morphin, Codein, Papaverin, Berberin, sind wichtige Arzneistoffe, die unmittelbar medizinisch eingesetzt werden oder als "Leitstrukturen" zur Synthese besser wirksamer Arzneistoffe dienen. 

Coffea arabica

Coffea arabica

Kaffeestrauch

Autor: L.

Familie: Rubiaceae

Verbreitung: Heimat tropische Wälder des afrikanischen Kontinents; kultiviert in vielen tropischen Ländern der Erde

Drogenart: Semen

Drogenbezeichnung: Coffeae tostae semen

Inhaltsstoffe: 0,3-2,5% Coffein (an Chlorogensäure gebunden 3-5%), das gefäßerweiternd auf die glatte Muskulatur wirkt, belebt und die Herzmuskelleistung steigert. Theophyllin und Theobromin, verbessern die Durchblutung der Herzkranzgefäße, starke diuretische Wirkung. Chlorogensäure erhöht die Magensaftsekretion.

Drogenverwendung: Industriedroge - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Länglich-eiförmig; spitz; dunkelgrün

Wuchs: 1.00 - 1.50 m hoch

Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt

Blüte: III-V; Büschel; weiß

Frucht: Steinfrucht, zweisamig; rot

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen

Vergiftungserscheinungen: In höheren Dosen tritt Aufregung, Schlaflosigkeit und Herzklopfen auf.

Anekdoten: Die Geschichte des Kaffees ist uralt. Schon im Griechenland der Antike bezieht sich Homer auf die wohltuende Wirksamkeit einer afrikanischen Pflanze, die im Kampf gegen die Traurigkeit oder Depressionen eingesetzt wurde. Nach einer Sage des 15.Jh. entdeckte ein junger abessinischer Hirte die Wirksamkeit der Wunderpflanze neu; bald eroberte der Kaffee das gesamte Morgenland. Ende des 16.Jh. brachte ein reicher Kaufmann aus Venedig das Getränk nach Italien; ein Jahrhundert später war der Kaffee auf dem europäischen Kontinent als Genussmittel ausgesprochen populär.

Wuchsform: Strauch

Lebensraum: Kulturpflanzen, bei uns Kübelpflanze

Verwendung: Das Getränk als Genußmittel. Die Reinalkaloide, v.a. Coffein, in zahlreichen Fertigpräparaten: Coffein als Stimulans bei Ermüdungserscheinungen, zur Anregung des Atem- und Kreislaufzentrums bei Kollapszuständen; mit Analgetika zur Verstärkung des analgetischen Effektes.
Theophyllin und seine synthetischen Abwandlungsprodukte gegen Durchblutungsstörungen. Theobromin in Kombination mit herzwirksamen Glykosiden oder Diuretika. Überrösteter Kaffee als Kaffeekohle (Coffeae tostae carbo) bei Meteorismus, unspezifischen Darminfektionen.

Standort im Garten 1: Hof

Date

26. Juli 2023

Tags

Kaffeestrauch

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