Flavonoide

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 12, 13 und 14 zu finden.

Flavonoide umfassen eine allgemein im Pflanzenreich verbreitete, vielfältige Stoffgruppe mit mehr als 5000 bekannten Strukturen. Ihr Name lässt bereits erkennen, dass zu Ihnen gelbe (lat. flavus: gelb) Farbstoffe gehören. Genauso vielfältig wie ihre Strukturen sind die Wirkungen, die man den Flavonoiden bzw. den Flavonoiddrogen nachsagt: antiphlogistisch, antiödematös (Rutin), herzstärkend (Crataegus), spasmolytisch (Kamille, Süßholz), leberschützend (Mariendistel), diuretisch (Birke, Goldrute u.a.). 

Calendula officinalis

Calendula officinalis

Ringelblume

Autor: L

Familie: Asteraceae

Gartenkraeuter Botanik: Die einjährige Ringelblume wird bis 70cm hoch. Ihr aufrechter, filzig behaarter Stengel ist verästelt und trägt wechselständig angeordnete, ebenfalls behaarte Blätter. Die orangegelben Blütenköpfe erreichen einen Durchmesser von über vier Zentimetern und blühen von Juni bis Oktober. Die Früchte sind gekrümmt und haben einen kurzstacheligen Rücken. Die Ringelblume gilt als Regenanzeiger; ist sie morgens nach sieben Uhr noch geschlossen, ist noch am gleichen Tag Regen zu erwarten

Verbreitung: Die Ringelblume stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist aber auch bei uns heimisch geworden. Seit dem 12. Jahrhundert wird sie in den Gärten als Zier- und Heilpflanze angebaut. Häufig ist sie aus ihnen verwildert.

Gartenkraeuter Lebensraum/Kultur: Die einjährige Ringelblume kann ab März direkt im Freiland ausgesät werden. In guter Gartenerde gedeiht sie üppig, sie wächst aber auch auf mageren Böden. Die Ringelblume ist schnellwüchsig und bedarf keiner besonderen Pflege. Wenn im Garten nicht allzuviel gehackt wird, verbreitet sie sich von allein. Der Samen bleibt auch bei niedrigen Wintertemperaturen keimfähig. Von Juni bis August werden an sonnigen Tagen die Blüten ohne Stiel geerntet und an einem luftigen, schattigen Platz getrocknet.

Drogenart: Flos sine calycibus

Drogenbezeichnung: Calendulae flos sine calycibus

Inhaltsstoffe: Bis 0,88% Flavonglykoside des Quercetins und Kämpferols (antiphlogistische und antiödematöse Wirkung). 0,2% ätherisches Öl mit Sesquiterpenen und Menthon. Triterpensaponine (antiödematös). Carotinoide (granulationsfördernd). Immunstimulierende Polysaccharide. Sesquiterpenlakton-Bitterstoffe. Die Wirkprinzipien sind noch nicht geklärt.

Drogenverwendung: EAB 4.08 - HAB

Hinweis: Blüten von Calendula vulgaris können als Ersatz für Kamille oder Goldrute verwendet werden.

Gartenkraeuter Geschichte: Ob die Griechen und Römer die Ringelblume schon als Heilpflanze genutzt haben ist nicht sicher belegt. Albertus Magnus erwähnte die Ringelblume unter dem Namen Solsegium als Arzneipflanze, bei Hildegard von Bingen heißt sie Ringula. Sie wurde als Mittel gegen den Biß giftiger Tiere sowie gegen Milz- und Leberverstopfung empfohlen. Seit dem 12. Jahrhundert wird sie als Heilpflanze und als Zierpflanze in den Gärten angebaut und wurde als Arzneimittel gegen Leberleiden, Gelbsucht, Herzklopfen, Menstruationsbeschwerden und gegen die Pest populär.

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Spatelig; spitz, gelegentlich abgerunde; blassgrün

Wuchs: 0.20 - 0.60 m hoch

Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt

Blüte: VI-X; körbchenartige Einzelblüten; orange bis gelb.

Frucht: Achäne

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Obwohl die Ringelblume im Mittelmeerraum häufig vorkommt, wurde sie in der antiken Medizin wohl nicht verwendet. Die Heilwirkung der Pflanze wurde erstmals von Hildegard von Bingen und später von Albertus Magnus beschrieben. Seitdem ist die Ringelblume in der Volksmedizin sehr beliebt.

Wuchsform: Einjährig

Lebensraum: In Gärten, selten verwildert.

Verwendung: Vorwiegend äußerlich, Teezubereitung oder Tinktur zu Umschlägen bei Wunden mit schlechter Heilungstendenz, rissiger Haut, Entzündungen, zum Gurgeln bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. In vielen Fertigteemischungen v.a. als Schmuckdroge. Tinktur oder Extrakt äußerlich in Wundsalben, in der Säuglingspflege und Kosmetik. Carotinoide zum Färben von Lebensmitteln.

Standort im Garten: 15

Färbende Inhaltstoffe: Flavonoide (Quercetin- und Isorhamnetinglykoside)

Farbsudherstellung: Dickknospige Blütenköpfe werden frisch oder getrocknet in Wasser eingeweicht und 1-2 Stunden gekocht.

Färberfarbe: gelb, grün

Date

26. Juli 2023

Tags

Ringelblume

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