Saponine

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 16 zu finden.

Saponine sind Triterpenglykoside vielfältiger Struktur (tetra- und pentazyklische Triterpene, Steroide). Zu ihren charakteristischen Eigenschaften gehört das Schaumbildungsvermögen in Wasser. Sie verhalten sich wie Seifen (lat. sapo: Seife) und wurden früher auch entsprechend verwendet (z.B. Seifenkraut). Viele Saponine sind hämolytisch wirksam, d.h. sie zerstören die Zellmembranen der roten Blutkörperchen. Pflanzen mit Saponinen, die im Verdauungstrakt resorbiert werden, sind deshalb hochgiftig (Alpenveilchen, Kornrade, Einbeere). Saponine wirken haut- und schleimhautreizend und oft antifungal. Saponindrogen werden zumeist als Expektorantien, Diuretika und Spasmolytika eingesetzt. Einige Saponine sind durch besondere Wirkungen ausgezeichnet: Das antiphlogistisch wirkende Glycyrrhizin aus dem Süßholz wird bei Magengeschwür und Gastritis eingesetzt, das antiödematös wirkende Aescin aus den Samen der Rosskastanie zur Behandlung von Venenleiden. Auch bei den Ginsenosiden, die man für die vielfältigen Wirkungen des "Ginseng" verantwortlich macht, handelt es sich um Saponine. 

Phytolacca americana

Phytolacca americana

Kermesbeere

Autor: L.

Familie: Phytolaccaceae

Verbreitung: Nordamerika

Hinweis: Die enstandenen Farben sind nicht lichtecht.
Die Früchte von Phytolacca americana werden in Anatolien auch für die Wein- und Bonbonfärbung benutzt. Die Indianer benutzten Kermesbeeren vorzugsweise, um ihre Kärbe einzufärben.

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: eiförmig bis lanzettlich/ /grün

Wuchs: 1.00 - 3.00 m hoch

Standort: sonniger Standort bevorzugt

Blüte: VI-IX; weißlich (später pupur)

Frucht: dunkelpurpurn; von besonderem Zierwert; Beere; flach kugelig

Färberanekdoten: Früher wurden die Beeren zum Einfärben von Rotwein verwendet.

Färbende Inhaltstoffe: Phytolacca enthält in den Früchten Betalaine (Betanin, iso-Betanin).

Farbsudherstellung: Gut reife, frische oder tiefgefrorene Früchte von Phytolacca americana eignen sich zum Färben für gelbe und rote Farbtöne. Gelbe Farbtöne erhält man bei der Textilfärbung, indem Textilstücke, Samen der Kermesbeere und Wasser langsam erhitzt und dann eine Stunde gekocht werden. Kurz vor Beendigung der Kochzeit wird etwas Essigsäure hinzugegeben; anschließend muá das Farbbad über Nacht abkühlen. Rote Farbtöne erhält man, indem man dem Farbsud vor dem Färben soviel Essigsäure hinzufügt, bis er einen pH-Wert von 4 erreicht.

Färberfarbe: rot, gelb

Date

26. Juli 2023

Tags

Kermesbeere

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