Scharfstoffe - Bitterstoffe

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 9 zu finden.

Scharfstoffe sind Verbindungen, die die Thermo- und Schmerzrezeptoren der Haut erregen. Allgemein bekannte Beispiele sind Gewürze wie Senf, Meerrettich, Paprika, Pfeffer, Muskat. Die erregende Wirkung auf die Thermorezeptoren kennen wir alle z.B. vom Paprika: Es wird einem "warm". Im angelsächsischen Sprachgebrauch heißt scharf viel anschaulicher "hot". Pharmazeutisch werden Scharfstoffe oder Zubereitungen aus Scharfstoffdrogen in Salben und Pflastern bei rheumatischen Beschwerden und Verstauchungen verwendet. Sie wirken durch Hautreizung durchblutungsfördernd. Der Begriff Bitterstoffe umfasst Verbindungen pflanzlichen Ursprungs, die bitter schmecken und keine weitere pharmakologische Wirkung besitzen. Die zuletzt gemachte Einschränkung grenzt anderweitig stark wirksame, ebenfalls bitter schmeckende Verbindungen wie z.B. viele Alkaloide und Herzglykoside aus. Zu den Bitterstoffen gehören Verbindungen sehr unterschiedlicher Struktur. Bitterstoffe regen reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion an. Sie werden deshalb zur Appetitanregung und Förderung der Verdauung eingesetzt. Besonders beliebte bitterstoffhaltige Zubereitungen sind Aperitiv und Magenbitter. 

Armoracia rusticana

Armoracia rusticana

Meerrettich

Autor: GAERT.

Familie: Brassicaceae

Verbreitung: Europa; Asien; bei uns kultiviert, verwildert, vielfach eingebürgert.

Drogenart: Radix

Drogenbezeichnung: Armoraciae radix

Inhaltsstoffe: 0,1-1,4% ätherisches Öl mit 85% Allylsenföl und 15% ß-Phenylethylsenföl. - Gesamtwirkung antimikrobiell und spasmolytisch.

Drogenverwendung: HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Linealisch (oberste Blätter) oder eiförmig; lang zugespitzt; grün

Wuchs: 1.00 - 1.20 m hoch

Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt.

Blüte: V-VII; Rispe; weiß

Frucht: Schote

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Volksmedizinisch wird Meerrettich bei Verdauungsstörungen, bei Husten, bei infizierten Wunden und Insektenstichen, bei Blasen- und Nierenleiden sowie bei Rheuma verwendet.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Ruderalgesellschaft auf nährstoffreichen Böden

Verwendung: Zur Herstellung standardisierter Senfölpräparate. Als Diuretikum mit desinfizierender Wirkung, bei Katarrhen der Luftwege, bei Verdauungsstörungen. Äußerlich durchblutungsfördernd, bei leichten Muskelschmerzen, gegen rheumatische Beschwerden. Gewürz.

Standort im Garten: 9


Armoracia rusticana Blatt 2

Date

26. Juli 2023

Tags

Meerrettich

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