Ätherische Öle - Cumarine

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 8 zu finden.

In diesem Beet sind Arzneipflanzen zusammengestellt, die neben ätherischem Öl Cumarinverbindungen enthalten. Zu den Cumarinen, die sich von Zimtsäuren ableiten, gehören sehr unterschiedlich wirkende Stoffe. Beispiele sind das für den typischen Geruch von Waldmeister oder Steinklee verantwortliche Cumarin. Es entsteht erst beim Welken und Trocknen des Pflanzenmaterials aus einer geruchlosen Vorstufe. Viele Apiaceen sowie manche Rutaceen und Fabaceen führen Furanocumarine, die photosensibilisierende Eigenschaften haben, d.h.sie verursachen unter Lichteinwirkung auf der Haut entzündliche Rötungen (Erytheme), die nach dem Abheilen lang anhaltend verbräunen. Photosensibilisierende Furanocumarine sind Ursache der sogenannten "Wiesendermatitis" und der schweren Entzündungen, die man sich beim Kontakt mit dem Zellsaft der heute viel gepflanzten und aus Gärten verwilderten Herkulesstaude holen kann. Pyranocumarine, wie das in Ammi visnaga vorkommende Visnadin, wirken koronarerweiternd und spasmolytisch. 

Ammi visnaga

Ammi visnaga

Ammei

Autor: (L.) LAMARCK

Familie: Apiaceae

Verbreitung: Mittelmeergebiet; S- und N-Amerika; Afrika

Drogenart : Fructus

Drogenbezeichnung : Ammeos visnagae fructus

Inhaltsstoffe : 2-4% Furanochromone mit 0,5-1% Khellin und bis 0,3% Visnagin, beide mit spasmolytischer Wirkung durch Angriff auf die glatte Muskulatur. Pyrocumarinderivat Visnadin mit koronarerweiternder Eigenschaft.

Drogenverwendung : Industriedroge - DAB - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: 3-fach gefiedert; zugespitzt; grün

Wuchs: 0.80 - 1.50 m hoch

Standort: Sonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt

Blüte: VI-X; Dolde; weiß, purpurn gestreift

Frucht: Spaltfrucht (Doppelachäne); breit eiförmig bis elliptisch

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Die Doldenstrahlen der Ammeipflanze sind zur Reifezeit sehr hart und schmecken angenehm würzig. Sie werden im Orient noch heute zur Herstellung von Zahnstochern verwendet. Ammei war schon im alten Ägypten unter dem arabischen Namen Khella bekannt. Die Droge wurde bei verschiedenen Krampfzuständen angewendet. Bei uns ist die Droge seit dem Mittelalter als wassertreibendes Mittel bekannt, geriet aber wieder in Vergessenheit. Erst nach 1930 wurde man in Europa und Amerika wieder auf diese Pflanze aufmerksam und ihre Wirkung wurde bestätigt."

Wuchsform: Einjährig

Lebensraum: Kulturpflanze

Verwendung : Zur Isolierung von Khellin, das aufgrund bekannter Nebenwirkungen nur noch in Kombinationspräparaten in niedriger Dosierung angewendet wird. Bei Erkrankungen der Luftwege, Nierenkoliken, Spasmen der Verdauungswege, zur Dauerbehandlung der Angina pectoris. Zur Isolierung von Visnadin, in Fertigpräparaten bei Herzerkrankung mit Durchblutungsmangel des Herzmuskels.

Standort im Garten 1: 8

Date

26. Juli 2023

Tags

Ammei

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