Mendelssohnstr. 1,
38106 Braunschweig
Montag bis Freitag:
09.00 - 16.00 Uhr
Mai bis August:
Mittwochs bis 19.00 Uhr
Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 8 zu finden.
In diesem Beet sind Arzneipflanzen zusammengestellt, die neben ätherischem Öl Cumarinverbindungen enthalten. Zu den Cumarinen, die sich von Zimtsäuren ableiten, gehören sehr unterschiedlich wirkende Stoffe. Beispiele sind das für den typischen Geruch von Waldmeister oder Steinklee verantwortliche Cumarin. Es entsteht erst beim Welken und Trocknen des Pflanzenmaterials aus einer geruchlosen Vorstufe. Viele Apiaceen sowie manche Rutaceen und Fabaceen führen Furanocumarine, die photosensibilisierende Eigenschaften haben, d.h.sie verursachen unter Lichteinwirkung auf der Haut entzündliche Rötungen (Erytheme), die nach dem Abheilen lang anhaltend verbräunen. Photosensibilisierende Furanocumarine sind Ursache der sogenannten "Wiesendermatitis" und der schweren Entzündungen, die man sich beim Kontakt mit dem Zellsaft der heute viel gepflanzten und aus Gärten verwilderten Herkulesstaude holen kann. Pyranocumarine, wie das in Ammi visnaga vorkommende Visnadin, wirken koronarerweiternd und spasmolytisch.
Weißer Diptam
Autor: L.
Familie: Rutaceae
Verbreitung: M- und S-Europa (Harzvorland, Kyffhäuser, Niederrhein); Asien
Drogenart : Radix
Drogenbezeichnung : Dictamni albi radix
Inhaltsstoffe : Furochinolin-Alkaloide mit spasmolytischer Wirkung. Furanocumarine und Cumarine. Ätherisches Öl mit 30% Fraxinellonderivat ungeklärter Struktur. Nachgewiesen sind phototoxische Wirkung durch Furochinolinalkaloide und Furanocumarine. Daneben wurde über krampflösende Wirkung auf den Uterus berichtet, doch ist diese Wirkung für eine rationale Therapie nicht eindeutig genug.
Drogenverwendung : HAB
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe : Unpaarig gefiedert (5-11 Blättchen); spitz; glänzend dunkelgrün (durchscheinend punktiert)
Wuchs: 0.80 - 1.00 m hoch
Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt
Blüte: VI-VII; Traube; weiß oder rosa
Vergiftungserscheinungen: Diptam hat phototoxische Eigenschaften. Wird die Pflanze berührt und die betroffenen Hautstellen der Sonne ausgesetzt, können Entzündungen auftreten.
Anekdoten: In der Volksmedizin wurden Wurzeln und Blätter äußerlich als Wundheilmittel und innerlich gegen Rheuma und Menstruationsbeschwerden angewendet. Beim "brennenden Busch" aus der Bibel könnte es sich um Diptam gehandelt haben. Bei starker Sonneneinstrahlung verdunstet die an ätherischem Öl reiche Pflanze so viel Öl, dass eine Selbstentzündung vorstellbar ist.
Wuchsform: Ausdauernd
Lebensraum: Kalkgebirge. Trockenwälder, -gebüsch
Verwendung : In Fertigarzneimitteln selten, mit unterschiedlicher Indikation, z.B. Menstruationsbeschwerden
Standort im Garten 1: Steingarten
Der Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig stellt auf 2000 m2 eine große Fülle verschiedenster Arznei- und Giftpflanzen bereit, die nicht nur unsere Studierenden begeistern. Mit großer Leidenschaft kümmern wir uns täglich um die besonderen Gewächse. Kommen auch Sie vorbei, um sich selber ein Bild von der Schönheit der Natur zu machen oder stöbern Sie auf unserer Website, um mehr über die unterschiedlichsten Pflanzen zu erfahren.
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Mai bis August:
Mittwochs zusätzlich 09.00 - 19.00 Uhr