Ätherische Öle - Cumarine

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 8 zu finden.

In diesem Beet sind Arzneipflanzen zusammengestellt, die neben ätherischem Öl Cumarinverbindungen enthalten. Zu den Cumarinen, die sich von Zimtsäuren ableiten, gehören sehr unterschiedlich wirkende Stoffe. Beispiele sind das für den typischen Geruch von Waldmeister oder Steinklee verantwortliche Cumarin. Es entsteht erst beim Welken und Trocknen des Pflanzenmaterials aus einer geruchlosen Vorstufe. Viele Apiaceen sowie manche Rutaceen und Fabaceen führen Furanocumarine, die photosensibilisierende Eigenschaften haben, d.h.sie verursachen unter Lichteinwirkung auf der Haut entzündliche Rötungen (Erytheme), die nach dem Abheilen lang anhaltend verbräunen. Photosensibilisierende Furanocumarine sind Ursache der sogenannten "Wiesendermatitis" und der schweren Entzündungen, die man sich beim Kontakt mit dem Zellsaft der heute viel gepflanzten und aus Gärten verwilderten Herkulesstaude holen kann. Pyranocumarine, wie das in Ammi visnaga vorkommende Visnadin, wirken koronarerweiternd und spasmolytisch. 

Levisticum officinale

Levisticum officinale

Liebstöckel

Autor: KOCH

Familie: Apiaceae

Verbreitung: Gebirgslandschaften S-Europas und Vorderasiens; in Europa und USA eingebürgert; bei uns gelegentlich kultiviert

Drogenart: Radix

Drogenbezeichnung: Levistici radix

Inhaltsstoffe: 0,4-1,7% ätherisches Öl mit bis zu 70% Alkylphthaliden, v.a. Butylphthalid, die für den typischen Maggi-Geruch der Droge verantwortlich sind Cumarine. Gesamtwirkung gering diuretisch, dabei antimikrobiell.

Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB - DAC - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: 2- bis 3-fach gefiedert; dunkelgrün

Wuchs: 1.00 - 2.00 m hoch

Standort: Sonniger Standort bevorzugt

Blüte: VII-VIII; zusammengesetzte Dolde; gelbgrün

Frucht: Spaltfrucht (Doppelachäne); oval

Anekdoten: Nach dem Volksglauben ist Liebstöckel eine alte Heil- und Zauberpflanze. Sie ist auch Heilpflanze der Klostergärten. Die Volksheilkunde verwendete Liebstöckelwurzeln bei Verdauungsbeschwerden, bei Menstruationsstörungen, als schleimlösendes Mittel bei Husten und als Aphrodisiakum.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: In Gärten, in höheren Lagen stellenweise verwildert

Verwendung: Als Tee, häufiger in Teemischungen als diuretischer Bestandteil zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Extrakt oder Tinktur in Kombinationspräparaten zu o.a. Indikationen. Gewürz. In Kräuterschnäpsen und Bitterlikören.

Hinweis : Liebstöckel hat schwach phototoxische Eigenschaften.

Standort im Garten 1: 8

Date

26. Juli 2023

Tags

Liebstöckel

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