Alkaloide

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 2, 3 und 4 zu finden.

Alkaloide sind stickstoffhaltige Naturstoffe von großer Strukturvielfalt. Wir kennen heute aus dem Pflanzenreich über 20.000 Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten den Stickstoff heterozyklisch gebunden, reagieren basisch und haben eine ausgeprägte pharmakologische Wirkung. Zur präzisen Beschreibung werden Alkaloide entsprechend ihrer biogenetischen Herkunft zusammengefasst. Sehr häufig sind biogenetisch verwandte Alkaloide für bestimmte Pflanzenfamilien oder Gattungen charakteristisch. Als Beispiele aus den "Alkaloid-Beeten" des Arzneipflanzengartens seien genannt: die Tropan-Alkaloide der Solanaceae, die Indol-Alkaloide der Apocynaceae, die Benzylisochinolin-Alkaloide der Papaveraceae, die Chinolizidin-Alkaloide der Fabaceae, die Pyrrolizidin-Alkaloide mancher Asteraceae und Boraginaceae, die Diterpen-Alkaloide aus Aconitum oder die Steroid-Alkaloide aus Solanum-Arten. Die starke pharmakologische Wirkung vieler Alkaloide bedingt, dass die meisten Alkaloid-Pflanzen Giftpflanzen sind. Viele Alkaloide wie Atropin, Morphin, Codein, Papaverin, Berberin, sind wichtige Arzneistoffe, die unmittelbar medizinisch eingesetzt werden oder als "Leitstrukturen" zur Synthese besser wirksamer Arzneistoffe dienen. 

Aconitum napellus

Aconitum napellus

Blauer Eisenhut 

Autor: L.

Familie: Ranunculaceae

Verbreitung: gemäßigte Zonen von Europa; Asien; Nordamerika

Gartenkraeuter Lebensraum/Kultur

Drogenart: Tuber

Drogenbezeichnung: Aconiti tuber

Inhaltsstoffe: 0,8% Diterpen-Alkaloide, sog. "Pseudo-Alkaloide", Hauptwirkstoff Aconitin eines der stärksten Pflanzengifte. Aconin. Benzoylaconin. Wirkung zunächst erregend, später lähmend auf sensible und motorische Nervenendigungen und auf das Zentralnervensystem.

Drogenverwendung: Industriedroge - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: 5- bis 7-teilig; spitz; dunkelgrün

Wuchs: 1.00 - 1.20 m hoch

Standort: Absonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt

Blüte: VII-VIII; Traube; dunkelblauviolett

Frucht: Balgkapsel

Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile, besonders die Wurzeln und Samen, sind sehr stark giftig.

Vergiftungserscheinungen: Aconitin ist eines der stärksten Pflanzengifte überhaupt. Es hat zuerst erregende, später lähmende Wirkung auf sensible und motorische Nerven; bereits 2-5mg (!) oral aufgenommen können durch Atemlähmung und Herzstillstand zum Tod führen. Aconitin wird auch über die unverletzte Haut aufgenommen.

Anekdoten: Eisenhut war bereits im Altertum als Giftpflanze bekannt und wurde genutzt um Schwerter und Pfeilspitzen zu vergiften.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Wiesen, Wegränder, Äcker, Dämme, Schuttunkrautgesellschaften

Verwendung: Heute vor allem noch als homöopathische Zubereitung von Bedeutung. Zur Gewinnung von Aconitin. Aconitin kann Herzarrythmien auslösen und wird deshalb in der experimentellen Pharmakologie eingesetzt. Die therapeutische Anwendung von isoliertem Aconitin ist aufgrund hoher Risiken nicht mehr vertretbar.

Standort im Garten 1: Beet 2

 

 

Date

24. Juli 2023

Tags

Blauer Eisenhut

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