Mendelssohnstr. 1,
38106 Braunschweig
Montag bis Freitag:
09.00 - 16.00 Uhr
Mai bis August:
Mittwochs bis 19.00 Uhr
Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 2, 3 und 4 zu finden.
Alkaloide sind stickstoffhaltige Naturstoffe von großer Strukturvielfalt. Wir kennen heute aus dem Pflanzenreich über 20.000 Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten den Stickstoff heterozyklisch gebunden, reagieren basisch und haben eine ausgeprägte pharmakologische Wirkung. Zur präzisen Beschreibung werden Alkaloide entsprechend ihrer biogenetischen Herkunft zusammengefasst. Sehr häufig sind biogenetisch verwandte Alkaloide für bestimmte Pflanzenfamilien oder Gattungen charakteristisch. Als Beispiele aus den "Alkaloid-Beeten" des Arzneipflanzengartens seien genannt: die Tropan-Alkaloide der Solanaceae, die Indol-Alkaloide der Apocynaceae, die Benzylisochinolin-Alkaloide der Papaveraceae, die Chinolizidin-Alkaloide der Fabaceae, die Pyrrolizidin-Alkaloide mancher Asteraceae und Boraginaceae, die Diterpen-Alkaloide aus Aconitum oder die Steroid-Alkaloide aus Solanum-Arten. Die starke pharmakologische Wirkung vieler Alkaloide bedingt, dass die meisten Alkaloid-Pflanzen Giftpflanzen sind. Viele Alkaloide wie Atropin, Morphin, Codein, Papaverin, Berberin, sind wichtige Arzneistoffe, die unmittelbar medizinisch eingesetzt werden oder als "Leitstrukturen" zur Synthese besser wirksamer Arzneistoffe dienen.
Weiße Nieswurz
Autor: L.
Familie: Liliaceae
Verbreitung: S- und O-Europa; Asien
Drogenart: Rhizoma
Drogenbezeichnung: Veratri rhizoma
Inhaltsstoffe: 1% Steroidalkaloide (Alkamine) mit Hauptwirkstoffen Protoveratrin A und B, die Herzfrequenz und Blutdruck senken. Freie Alkaloide (Jervin, Rubijervin, Veratramin).
Drogenverwendung: HAB
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Elliptisch bis lanzettlich; spitz; grün
Wuchs: 0.50 - 1.50 m hoch
Standort: Sonniger Standort bevorzugt
Blüte: VI-VIII; Rispe; weiß, später grünlich
Frucht: Kapsel
Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile sind giftig
Vergiftungserscheinungen: Erste Vergiftungserscheinungen sind Blutdruckabfall und Verlangsamung der Herzfrequenz. Bereits 1-2 g der Wurzel führen zum Tod durch Kreislauf- oder Atemlähmung.
Wuchsform: Ausdauernd
Lebensraum: Feuchte Gebirgswiesen
Verwendung: Droge gepulvert in Schnupfpulvern. In homöopathischer Verdünnung in Fertigpräparaten, z.B. bei Kreislaufschwäche.
Standort im Garten 1: Steingarten
Der Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig stellt auf 2000 m2 eine große Fülle verschiedenster Arznei- und Giftpflanzen bereit, die nicht nur unsere Studierenden begeistern. Mit großer Leidenschaft kümmern wir uns täglich um die besonderen Gewächse. Kommen auch Sie vorbei, um sich selber ein Bild von der Schönheit der Natur zu machen oder stöbern Sie auf unserer Website, um mehr über die unterschiedlichsten Pflanzen zu erfahren.
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