Mendelssohnstr. 1,
38106 Braunschweig
Montag bis Freitag:
09.00 - 16.00 Uhr
Mai bis August:
Mittwochs bis 19.00 Uhr
Lavendel
Autor: Mill.
Familie: Lamiaceae
Gartenkraeuter Botanik: Lavendel ist ein ausdauernder, bis 60 cm hoher Halbstrauch mit verzweigten Ästen, die im unteren Bereich verholzt sind. Im Frühjahr treibt der Lavendel aufrechte Zweige, die graugrüne, etwa 5cm lange Blätter tragen, deren Ränder nach unten gerollt sind. Triebe, die Blüten tragen sind nur am Grund beblättert. Die blauvioletten, stark duftenden Blüten erschei-nen im Juli und August. Die reifen Früchte zerfallen in vier einsamige Nüßchen
Verbreitung: Der Lavendel ist in den westlichen Mittelmeerländern heimisch. Bei uns wird er in Gärten angebaut, aus denen er gelegentlich verwildert
Gartenkraeuter Lebensraum/Kultur: Lavendel bevorzugt kalkhaltige, durchlässige, trockene und warme Böden in vollsonniger Lage. Er wird ausschließlich durch Samen vermehrt und im Gewächshaus oder Frühbeetkasten vorkultiviert. Die Aussaat erfolgt ab Februar, später werden die Pflänzchen in Töpfe pikiert. Die Temperaturen sollen während der Voranzucht ca 15°C betragen. Im Som-mer werden die Jungpflanzen zunächst im Schatten an das Freilandklima gewöhnt und nach etwa zwei Wochen im Abstand von 30x40cm oder als Hecke gepflanzt, die sich ideal als We-geeinfassung eignet.
Die Pflanzen können mehrere Jahre an ihrem Standort stehenbleiben und werden gelegentlich mit Kompost oder etwas Volldünger gedüngt. Bei normalen Kulturbedingungen ist nicht mit einem Befall durch Krankheiten oder Schädlinge zu rechnen. Lavendel muß durch geeignete Abdeckmaßnahmen vor starken Frösten geschützt werden. Im Frühjahr kann ein starker Rück-schnitt erfolgen, der das Wachstum der Pflanzen stark fördert.
Ab dem zweiten Standjahr wird mit der Ernte begonnen. Kurz vor dem vollständigen Aufblü-hen werden die Blütentriebe im Juli oder August geerntet, gebündelt und getrocknet
Drogenart: Flos
Drogenbezeichnung: Lavandulae flos
Inhaltsstoffe: Die Droge enthält bis zu 3% ätherisches Öl (Lavendelöl), das ihren charakteristischen Duft bedingt. Daneben enthält sie Gerbstoffe
Drogenverwendung: Besonders wichtig ist Lavendel als Lieferant des Lavendelöls
Oleum Lavandulae. Es wird durch Wasserdampfdestillation aus den frischen Blütenständen gewonnen. Es wird zur Herstellung von kosmetischen Präparaten und als Badezusatz verwen-det. Lavendelöl wird äußerlich zur Schmerzlinderung und zur Wundheilung bei Sonnenbrand und Insektenstichen angewendet. Es wirkt beruhigend und wird bei Schlaflosigkeit, Angstzu-ständen und Kopfschmerzen angewendet. Kompressen mit Lavendelöl können bei überan-strengten Augen Erleichterung bringen.
Gartenkraeuter Geschichte: Im klassischen Altertum wurde der Lavendel wenig beachtet, obwohl er in den Mittelmeerländern zu Hause ist. Mönche brachten ihn über die Alpen zu uns und bauten ihn in den Klostergärten des 11. Jahrhunderts an. Hildegard von Bingen war die erste Autorin, die den Lavendel als Heilpflanze erwähnte. Er fand Einzug in die Bauerngärten und wurde vor allem zu Duftsäckchen und Mottenpulver verarbeitet. In den Apotheken wurde Lavendel zur Herstellung verschiedener Arzneien und zur Destillation des Lavendelöls benutzt
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: schmal lanzettlich/stumpf/graugrün
Wuchs: 0.40 - 0.60 m hoch, Durchmesser 0.30 - 0.50 m
Standort: sonniger bis absonniger Standort bevorzugt
Blüte: VI-VIII; hellviolett
Frucht: Nüsschen; schmal zylindrisch
Anekdoten: Obwohl Lavendel eine Pflanze des Mittelmeerraums ist wurde sie in der Antike kaum verwendet. Die Heilkräfte dieser Pflanze wurden erstmals von Hildegard von Bingen beschrieben. Die Volksmedizin verwendet Lavendel bei Durchfällen mit Gärungserscheinungen und auch als Gallemittel
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