Flavonoide

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 12, 13 und 14 zu finden.

Flavonoide umfassen eine allgemein im Pflanzenreich verbreitete, vielfältige Stoffgruppe mit mehr als 5000 bekannten Strukturen. Ihr Name lässt bereits erkennen, dass zu Ihnen gelbe (lat. flavus: gelb) Farbstoffe gehören. Genauso vielfältig wie ihre Strukturen sind die Wirkungen, die man den Flavonoiden bzw. den Flavonoiddrogen nachsagt: antiphlogistisch, antiödematös (Rutin), herzstärkend (Crataegus), spasmolytisch (Kamille, Süßholz), leberschützend (Mariendistel), diuretisch (Birke, Goldrute u.a.). 

Sambucus nigra

Sambucus nigra

Schwarzer Holunder

Autor: L.

Familie: Adoxaceae

Verbreitung: Europa; Westasien; gemäßigte und subtropische Gebiete der Erde

Drogenart: Flos

Drogenbezeichnung: Sambuci flos

Inhaltsstoffe: Flavonglykoside, v.a. Rutin und Hyperosid. Geringe Menge ätherisches Öl. Gerbstoffe. Gesamtwirkung sekretolytisch, diuretisch

Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB - HAB

Hinweis: Fliederblüten, Fliederbeeren usw. stammen nicht vom Zierflieder-Baum! Die Blüten mit Zuckerwasser als "Fliedersekt". In Pfannkuchenteig eingetaucht zu Holunderküchle ausgebacken. Die frischen Früchte zur Herstellung eines Lebensmittelfarbstoffs. Zur Herstellung von Saft und "Fliedersuppe". Zu Backwaren. Marmelade. Das Holundermark in der Mikroskopie als Hilfsmittel zur Anfertigung von Blattquerschnitten.

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Unpaarig gefiedert (5-7 Blättchen); lang zugespitzt; dunkelgrün

Wuchs: 3.00 - 10.0 m hoch, Durchmesser 3.00 - 5.00 m

Standort: Sonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt

Blüte: VI-VII; Doldenrispe; rahmweiß

Frucht: glänzend schwarz, jung rot; von besonderem Zierwert; Steinfrucht; kugelig

Vergiftungserscheinungen: Die Einnahme von größeren Mengen roher Früchte, Blätter oder Rinde führt zu Übelkeit und Erbrechen.

Anekdoten: Holunder ist eine der beliebtesten Heilpflanzen der Volksmedizin und wird bereits seit der Steinzeit angewendet. Der Holunderstrauch galt auch als Wohnsitz der beschützenden Hausgötter und wuchs häufig in der Nähe von Häusern und Stallungen. Die Volksmedizin verwendet Zubereitungen (Saft, Mus) der frischen Früchte bei Erkältungskrankheiten und auch bei Rheuma und Nervenschmerzen. Die rohen oder unreifen Früchte werden als Abführmittel genutzt.

Wuchsform: Baum, Strauch

Lebensraum: Gebüsch, feuchte Wälder, Schuttunkrautgesellschaften, in Gärten

Verwendung: Als Tee, in Teemischungen, schweißtreibendes Mittel bei der Behandlung von fieberhaften Erkältungskrankheiten. Extrakt in Fertigpräparaten. Kein wissenschaftlicher Nachweis der schweißtreibenden Wirkung auf Basis spezifischer Inhaltsstoffe.

Standort im Garten: Erweiterungsgelände

Färbende Inhaltstoffe: Holunderbeeren enthalten Flavonoide (Rutin, Isoquercetin) und verschiedene Anthocyane (Cyanidinglycoside). Blätter werden frisch oder getrocknet einige Stunden in Wasser eingeweicht und anschließend eine Stunde gekocht (Methode 1). Rindenstücke und Wurzeln werden sehr kleingeschnitten, lange in Wasser eingeweicht und 4-5 Stunden gekocht (Methode 2). Vollreife, frische Beeren werden eine halbe Stunde in sprudelndem Wasser gekocht (Methode 3).

Farbsudherstellung: Blätter werden frisch oder getrocknet einige Stunden in Wasser eingeweicht und anschließend eine Stunde gekocht (Methode 1). Rindenstücke und Wurzeln werden sehr kleingeschnitten, lange in Wasser eingeweicht und 4-5 Stunden gekocht (Methode 2). Vollreife, frische Beeren werden eine halbe Stunde in sprudelndem Wasser gekocht (Methode 3).

Färberfarbe: grüngelb (Methode 1), schwarz (Methode 2), rotviolett (Methode 3)

Date

26. Juli 2023

Tags

Schwarzer Holunder

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