Gerbstoff-, Schmuck-, Arbutindrogen

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 15 zu finden.

Der Begriff Gerbstoff ist ein technischer Begriff. Gerbstoffe sind organische Naturstoffe, mit deren Hilfe man aus frischen Tierhäuten Leder herstellen kann. Chemisch sind Gerbstoffe Polyphenole, deren Bausteine Flavonoide (Catechine) oder Gallussäure und Zucker sein können. Gerbstoffe wirken adstringierend (zusammenziehend), sie "gerben" Haut und Schleimhaut und wirken damit sekretionshemmend. Wegen ihres phenolischen Charakters wirken Gerbstoffe zudem antiseptisch. Man verwendet Gerbstoffdrogen deshalb äußerlich in Bädern zur Behandlung von Frostbeulen, Schweißfüßen, Hämorrhoiden, innerlich bei Durchfall. Beliebt sind gerbstoffhaltige Zubereitungen zur Desinfektion im Rachen- und Mundraum. Kosmetische Cremes enthalten zur Straffung der Haut oft Gerbstoffzusätze (Hamamelis). Gerbstoffe binden Schwermetalle und Alkaloide, sie wurden deshalb früher als Gegenmittel bei entsprechenden Vergiftungen verwendet. Noch heute ist der gerbstoffreiche schwarze Tee ein bekanntes Hausmittel. Als Schmuckdrogen (Ornantien) werden Teedrogen bezeichnet, die "aufs Auge wirken", d.h. einen Tee optisch verschönern. Es sind durchweg intensiv gefärbte Blütendrogen, wie die durch Anthocyanine (Flavonoide) rot bis blau gefärbten Malven-, Pfingstrosen-, Kornblumenblüten oder die intensiv gelb gefärbten Strohblumen. 

Hamamelis virginiana

Hamamelis virginiana

Hamamelis virginiana

Familie: Hamamelidaceae

Verbreitung: N-Amerika

Drogenart: Folium, Cortex

Drogenbezeichnung: Hamamelidis folium, Hamamelidis cortex

Inhaltsstoffe: Gerbstoffe (Hamamelitannin), Flavonoide und ätherisches Öl

Drogenverwendung: EAB 4.08- DAC -HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: elliptisch bis verkehrt breit eiförmig; stumpf; stumpfgrün.

Wuchs: 5,00-6,00 m hoch

Standort: sonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt

Blüte: X-XI; Einzelblüte; gelb

Frucht: Kapsel; holzig; zweisamig

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen

Anekdoten: Die Rinde und die Blätter der Zaubernuss wurden von nordamerikanischen Indianen schon lange medizinisch verwendet. Europäische Siedler nutzten ihre Zweige als Wünschelrute, um nach Wasser und Gold zu suchen.

Wuchsform: Strauch

Lebensraum: Gärten, Parks

Verwendung: Der Tee aus den Blättern oder der Rinde wird bei Durchfallserkrankungen und zum Gurgeln bei Entzündungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut empfohlen. Extrakte oder Tinkturen werden zur Mundpflege und bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet. Salben mit den Wirkstoffen der Zaubernuss werden zur Venenpflege, bei Krampfadern, bei Neurodermitis und bei Hämorrhoiden angewendet. Flüssige Zubereitungen werden zur unterstützenden Behandlung schlecht heilender Wunden verwendet.

Standort im Garten: Erweiterungsgelände

Date

01. März 2024

Tags

Virginische Zaubernuss

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