Herzwirksame Glykoside

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 1 zu finden.

Herzwirksame Glykoside sind einheitlich gebaute Steranderivate, die mit charakteristischen Luckerresten verknüpft sind. Sie kommen in Pflanzen sehr verschiedener systematischer Zugehörigkeit vor. Es gibt zwei Grundtypen: die Cardenolide und die Bufadienolide. Herzwirksame Glykoside wirken am Herzen positiv inotrop und werden vor allem bei Herzschwäche eingesetzt.Ihre Wirkung ist qualitativ gleichartig,. Wirkgeschwindigkeit und Wirkdauer können jedoch sehr verschieden sein, abhängig von der Polarität (Wasserlöslichkeit) der Herzglykoside. Herzglykoside sind stark wirksam, Überdosierungen können zu Vergiftungen führen. Alle Herzglykoside führenden Pflanzen gelten deshalb als Giftpflanzen! Ein Reihe von Tieren enthalten Herzglykoside als Wehrstofte, so z.B. Kröten (Bufo-Arten, nach denen die Bufadienolide ihren Namen haben) und verschiedene Insekten (Schmetterlinge, Käfer, Heuschrecken). Einige Insekten nehmen Herzglykoside mit der pflanzlichen Nahrung auf, andere können sie selbst synthetisieren. 

Vincetoxicum hirundinaria

Vincetoxicum hirundinaria

Schwalbenwurz

Autor: MED

Familie: Asclepiadaceae

Verbreitung: Europa; N-Afrika; Himalaya

Drogenart: Radix

Drogenbezeichnung: Vincetoxici radix

Inhaltsstoffe: Glykosidgemisch (15-Oxasteroidglykoside); Alkaloide, die isoliert eine zytostatische Wirkung zeigen

Drogenverwendung: HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Ei-lanzettlich; zugespitzt; grün

Wuchs: 0.60 - 1.00 m hoch

Standort: Sonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt

Blüte: VI-VIII; Trugdolde; weiß

Frucht: Balgfrucht

Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile, besonders die unteirdischen sind schwach giftig

Vergiftungserscheinungen: Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Lähmungen

Anekdoten: Schwalbenwurz war früher eine beliebte Heilpflanze. Die Volksheilkunde verwendete den Tee als harn- und schweißtreibendes Mittel zur Blutreinigung und bei Schlangenbissen.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Trockenwiesen, Gebüsch, in lichten Eichen- und Kiefernwäldern

Verwendung: Früher bekannte Verfälschung von Primulae radix zu Teemischungen. Als Droge obsolet.

Standort in Garten 1: 19

 

Date

26. Juli 2023

Tags

Schwalbenwurz

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