Mendelssohnstr. 1,
38106 Braunschweig
Montag bis Freitag:
09.00 - 16.00 Uhr
Mai bis August:
Mittwochs bis 19.00 Uhr
Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 1 zu finden.
Herzwirksame Glykoside sind einheitlich gebaute Steranderivate, die mit charakteristischen Luckerresten verknüpft sind. Sie kommen in Pflanzen sehr verschiedener systematischer Zugehörigkeit vor. Es gibt zwei Grundtypen: die Cardenolide und die Bufadienolide. Herzwirksame Glykoside wirken am Herzen positiv inotrop und werden vor allem bei Herzschwäche eingesetzt.Ihre Wirkung ist qualitativ gleichartig,. Wirkgeschwindigkeit und Wirkdauer können jedoch sehr verschieden sein, abhängig von der Polarität (Wasserlöslichkeit) der Herzglykoside. Herzglykoside sind stark wirksam, Überdosierungen können zu Vergiftungen führen. Alle Herzglykoside führenden Pflanzen gelten deshalb als Giftpflanzen! Ein Reihe von Tieren enthalten Herzglykoside als Wehrstofte, so z.B. Kröten (Bufo-Arten, nach denen die Bufadienolide ihren Namen haben) und verschiedene Insekten (Schmetterlinge, Käfer, Heuschrecken). Einige Insekten nehmen Herzglykoside mit der pflanzlichen Nahrung auf, andere können sie selbst synthetisieren.
Oleander
Autor: L.
Familie: Apocynaceae
Verbreitung: Mittelmeerländer
Drogenart: Folium
Drogenbezeichnung: Oleandri folium
Inhaltsstoffe: 1,5-2% Cardenolide mit Gentiobiosyl-Oleandrin (in allen Pflanzenteilen vorkommend) als Hauptglykosid mit typischer, jedoch wesentlich schwächerer Digitaliswirkung. Flavonoide. Die Glykoside sind leicht resorbierbar, von geringer kumulativer und starker diuretischer Wirkung.
Drogenverwendung: Industriedroge - DAB. - HAB
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Lanzettlich bis linealisch; grün
Wuchs: 1.20 - 1.50 m hoch
Standort: Sonniger Standort bevorzugt
Blüte: VI-X; Trugdolde; rosarot
Frucht: Balgfrucht
Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile sind giftig
Vergiftungserscheinungen: Bei oraler Aufnahme des Giftes kommt es zu Gefühllosigkeit im Mund- und Rachenraum, Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und Atemnot.
Anekdoten: Schon unter Alexander dem Großen war die Giftwirkung des Oleanders bekannt. Auch Dioskurides weiß darüber zu berichten. Er empfiehlt ihn aber auch mit Wein getrunken gegen Schlangenbisse. In der mittelalterlichen Volksheilkunde verwendete man Oleander gegen Parasiten und als Rattengift. Seit dem 16. Jahrhundert wird Oleander als Zierpflanze gehalten.
Wuchsform: Strauch
Lebensraum: Bei uns Zierpflanze
Verwendung: Zur Isolierung der Cardenolide. Als Extrakt in Kombinationspräparaten zur Behandlung geschwächter Herzleistung, bei vegetativ-funktionellen Herz- und Kreislaufstörungen, Altersherz. Anwendung finden heute nur noch die isolierten Herzglykoside als Reinsubstanzen. In Form des Dekokts volksmedizinisch als Rattengift und Antiparasitikum.
Standort im Garten: 1, Hof
Der Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig stellt auf 2000 m2 eine große Fülle verschiedenster Arznei- und Giftpflanzen bereit, die nicht nur unsere Studierenden begeistern. Mit großer Leidenschaft kümmern wir uns täglich um die besonderen Gewächse. Kommen auch Sie vorbei, um sich selber ein Bild von der Schönheit der Natur zu machen oder stöbern Sie auf unserer Website, um mehr über die unterschiedlichsten Pflanzen zu erfahren.
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Mittwochs zusätzlich 09.00 - 19.00 Uhr