Kohlenhydrate - Fette Öle

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 10 und 11 zu finden.

Kohlenhydrate und fette Öle gehören zu unseren wichtigsten Nährstoffen. Kohlenhydratliefernde Kulturpflanzen, wie die Getreidearten und die im 17. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa gebrachte Kartoffel, sind uns aus der Landwirtschaft ebenso bekannt wie z.B. Raps, Sonnenblumen, Lein, Soja, Ölbaum und Erdnuss, aus deren Samen bzw. Früchte durch Auspressen fettes Öl gewonnen werden kann. Zu den Kohlenhydraten gehören auch die Schleimstoffe, wie wir sie stets in den so genannten Schleimdrogen finden. Die stark quellfähigen und oft hochviskose Lösungen bildenden Schleimstoffe werden in der Volksheilkunde als Drogenauszüge äußerlich zur Behandlung von Furunkeln, Geschwüren und Entzündungen angewandt. Innerlich dienen diejenigen Schleimdrogen, die im Darmtrakt nicht abbaubare Schleime enthalten (z. B. Leinsamen, Plantago) als milde Abführmittel. Auch in Hustentees und säften findet man häufig noch Schleimdrogen (Malvaceen, Huflattich). 

Linum usitatissimum

Linum usitatissimum

Lein

Autor: L.

Familie: Linaceae

Drogenart: Semen

Drogenbezeichnung: Lini semen

Inhaltsstoffe: 3-6% Schleim. 30-45% fettes, trocknendes Öl (mit 40-60% Linolen-, 10-25% Linol-, 13-30% Öl-, 6-16% Palmitin- und Stearinsäureglyceriden). 20-27% Rohprotein. 0,1-1,5% cyanogene Glykoside. 25% Ballaststoffe. Mild wirkendes Quellstofflaxans.

Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB - DAC

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Lineal-lanzettlich; zugespitzt; grün

Wuchs: 0.40 - 0.60 m hoch

Standort: Sonniger Standort bevorzugt

Blüte: VI-VIII; tellerförmige Einzelblüten; hellblau, mit deutlichen Adern

Frucht: Kapsel; kugelig

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen

Anekdoten: Leinkraut wird schon seit vorgeschichtlicher Zeit als Öl- und Faserpflanze angebaut. Die Volksmedizin verwendet Leinsamen seit Menschengedenken. Besonders beliebt ist die Anwendung des Leinsamensäckchen zur Linderung von Schmerzen.

Wuchsform: Einjährig

Lebensraum: Kulturpflanze

Verwendung: Ganz oder geschrotet, stuhlbeeinflussendes Mittel. Bei Magen-Darm-Störungen, zur Stuhlgangserleichtung bei Hämorrhoiden. Die Schleimzubereitung innerlich bei entzündlicher Erkrankung des Magen-Darm-Kanals. Der Brei aus zerstoßenen Samen zu warmen Umschlägen bei Wunden und Hautentzündungen. Nahrungsmittel, zu Backwaren. Leinsamenmehl als Tierfutter. Zur Gewinnung des fetten Öls (für pharmazeutische Zwecke kalt gepresst, für technische Zwecke heiße Pressung und Raffination zur Entfernung der Schleimstoffe), Hilfsstoff in der Pharmazeutischen Technologie; zur Herstellung von Ölfarben, Firnissen, Linoleum. Speiseöl. Zusätzlich zu den Samen wurde natives Leinöl im EAB 4.08 monographiert.

Standort im Garten: 10, 11

Date

25. Juli 2023

Tags

Lein

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