Oenothera biennis

Kohlenhydrate und fette Öle gehören zu unseren wichtigsten Nährstoffen. Kohlenhydratliefernde Kulturpflanzen, wie die Getreidearten und die im 17. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa gebrachte Kartoffel, sind uns aus der Landwirtschaft ebenso bekannt wie z.B. Raps, Sonnenblumen, Lein, Soja, Ölbaum und Erdnuss, aus deren Samen bzw. Früchte durch Auspressen fettes Öl gewonnen werden kann. Zu den Kohlenhydraten gehören auch die Schleimstoffe, wie wir sie stets in den so genannten Schleimdrogen finden. Die stark quellfähigen und oft hochviskose Lösungen bildenden Schleimstoffe werden in der Volksheilkunde als Drogenauszüge äußerlich zur Behandlung von Furunkeln, Geschwüren und Entzündungen angewandt. Innerlich dienen diejenigen Schleimdrogen, die im Darmtrakt nicht abbaubare Schleime enthalten (z. B. Leinsamen, Plantago) als milde Abführmittel. Auch in Hustentees und säften findet man häufig noch Schleimdrogen (Malvaceen, Huflattich).

Oenothera biennis

Nachtkerze

Autor: L.

Familie: Onagraceae

Verbreitung: gemäßigte Zonen von N- und S-Amerika; weltweit eingebürgert

Drogenart: Oleum

Drogenbezeichnung: Oenotherae biennis oleum

Inhaltsstoffe: 65-80% Linolsäure, 8-14% γ-Linolensäure, 6-11% Ölsäure, 7-10% Palmitinsäure. Nachtkerzenöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und gehört zu den wenigen Pflanzen, die γ-Linolensäure in therapeutisch nutzbarer Menge enthalten. Diese Fettsäuren, insbesondere die γ-Linolensäure, sind für die gesunde Struktur und Funktion von Haut und Schleimhäuten unentbehrlich und müssen dem menschlichen Organismus zugeführt werden

Drogenverwendung: DAC - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Lanzettlich; grün

Wuchs: 0.50 - 1.00 m hoch

Standort: Sonniger Standort bevorzugt

Blüte: VI-IX; becherförmige Einzelblüten; gelb, Knospe weinrot

Frucht: Kapsel

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen

Anekdoten: Die Nachtkerze wurde zu Beginn des 17. Jh. aus Amerika eingeschleppt und verbreitete sich bei uns rasch auf Ödland und später auch an Bahndämmen. Die Volksmedizin verwendete den Tee aus Blättern gegen Durchfälle; die Wurzeln wurden als kräftigendes Gemüse gegessen

Wuchsform: Zweijährig

Lebensraum: Bahndamm, Wegränder, Steinbrüche, Ruderalplätze

Verwendung: Als Fertigarzneimittel in Kapselform. Zur Behandlung und symptomatischen Erleichterung des atopischen Ekzems (Juckreiz, Schuppung, Röte, trockene Haut), der Neurodermitis

Standort im Garten: Aktuelle Arzneipflanzen

Date

25. Juli 2023

Kohlenhydrate - Fette Öle

Oenothera biennis

Date

Tags

Über uns