Saponine

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 16 zu finden.

Saponine sind Triterpenglykoside vielfältiger Struktur (tetra- und pentazyklische Triterpene, Steroide). Zu ihren charakteristischen Eigenschaften gehört das Schaumbildungsvermögen in Wasser. Sie verhalten sich wie Seifen (lat. sapo: Seife) und wurden früher auch entsprechend verwendet (z.B. Seifenkraut). Viele Saponine sind hämolytisch wirksam, d.h. sie zerstören die Zellmembranen der roten Blutkörperchen. Pflanzen mit Saponinen, die im Verdauungstrakt resorbiert werden, sind deshalb hochgiftig (Alpenveilchen, Kornrade, Einbeere). Saponine wirken haut- und schleimhautreizend und oft antifungal. Saponindrogen werden zumeist als Expektorantien, Diuretika und Spasmolytika eingesetzt. Einige Saponine sind durch besondere Wirkungen ausgezeichnet: Das antiphlogistisch wirkende Glycyrrhizin aus dem Süßholz wird bei Magengeschwür und Gastritis eingesetzt, das antiödematös wirkende Aescin aus den Samen der Rosskastanie zur Behandlung von Venenleiden. Auch bei den Ginsenosiden, die man für die vielfältigen Wirkungen des "Ginseng" verantwortlich macht, handelt es sich um Saponine. 

Primula veris

Primula veris

Wiesen-Schlüsselblume

Autor: L. em.HUDS.

Familie: Primulaceae

Verbreitung: Europa; Asien

Drogenart: Radix

Drogenbezeichnung: Primulae radix

Inhaltsstoffe: 4-10% Triterpensaponine (nicht ganz geklärte Komponenten), überwiegend aus Primulasaponin A bestehend, das die expektorierende Wirkung bedingt. Salicylsäureglykoside (Primverin und Primulaverin). Daneben sekretolytisch, sekretomotorisch und schwach antiphlogistisch wirkend.

Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Eiförmig bis verkehrt eiförmig; abgerundet; grün

Wuchs: 0.15 - 0.20 m hoch

Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt

Blüte: IV-VI; Dolde; goldgelb

Frucht: Kapsel

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Die Schlüsselblume ist eine nordische Pflanze und war in der antiken Medizin nicht bekannt. Die Pflanze wird erstmals in den Schriften der Klosterheilkunde erwähnt. Die Volksheilkunde verwendet Wurzeln und Blüten (mit Kelchen) als Hustenmittel, zur Nervenberuhigung, sowie als harntreibendes Mittel bei Rheuma und Gicht.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: trockene Laub- und Mischwälder, Bergwiesen, Gebüsch, auch Zierpflanze

Verwendung: Als Tee, häufig schleimlösender Bestandteil von Bronchial- oder Husten-, in Asthma-Tees. Extrakt, Tinktur, Fluidextrakt in zahlreichen Fertigpräparaten als sekretolytisches Expektorans bei Atemwegserkrankungen.

Date

26. Juli 2023

Tags

Wiesen-Schlüsselblume

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