Saponine

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 16 zu finden.

Saponine sind Triterpenglykoside vielfältiger Struktur (tetra- und pentazyklische Triterpene, Steroide). Zu ihren charakteristischen Eigenschaften gehört das Schaumbildungsvermögen in Wasser. Sie verhalten sich wie Seifen (lat. sapo: Seife) und wurden früher auch entsprechend verwendet (z.B. Seifenkraut). Viele Saponine sind hämolytisch wirksam, d.h. sie zerstören die Zellmembranen der roten Blutkörperchen. Pflanzen mit Saponinen, die im Verdauungstrakt resorbiert werden, sind deshalb hochgiftig (Alpenveilchen, Kornrade, Einbeere). Saponine wirken haut- und schleimhautreizend und oft antifungal. Saponindrogen werden zumeist als Expektorantien, Diuretika und Spasmolytika eingesetzt. Einige Saponine sind durch besondere Wirkungen ausgezeichnet: Das antiphlogistisch wirkende Glycyrrhizin aus dem Süßholz wird bei Magengeschwür und Gastritis eingesetzt, das antiödematös wirkende Aescin aus den Samen der Rosskastanie zur Behandlung von Venenleiden. Auch bei den Ginsenosiden, die man für die vielfältigen Wirkungen des "Ginseng" verantwortlich macht, handelt es sich um Saponine. 

Saponaria officinalis

Saponaria officinalis

Seifenkraut

Autor: L.

Familie: Caryophyllaceae

Verbreitung: Europa; Vorderasien

Drogenart: Radix

Drogenbezeichnung: Saponariae rubrae radix

Inhaltsstoffe: 5% Saponine mit Saponasid A und D als Hauptglykoside. Insgesamt expektorierende Wirkung. Der Triterpensaponinhaltige Extrakt zeigt antivirale Wirkung.

Drogenverwendung: DAC - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Länglich-lanzettlich; zugespitzt; dunkelgrün

Wuchs: 0.50 - 0.80 m hoch

Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt

Blüte: VI-IX; Rispe; blassrosa bis weiß

Frucht: Scheinfrucht

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Für die Volksheilkunde ist Seifenkraut in erster Linie ein Hustenmittel. Die Droge wurde auch bei chronischen Hautleiden und bei rheumatischen Beschwerden angewendet.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Weg- und Straßenränder, Flussauen, Unkrautgesellschaften

Verwendung: Selten, in Hustentees, der Extrakt in Expektorantien. Technisch bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln. Zusatz zu Zahnpasten.

Standort im Garten: 17

Date

26. Juli 2023

Tags

Seifenkraut

Über uns

Der Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig stellt auf 2000 m2 eine große Fülle verschiedenster Arznei- und Giftpflanzen bereit, die nicht nur unsere Studierenden begeistern. Mit großer Leidenschaft kümmern wir uns täglich um die besonderen Gewächse. Kommen auch Sie vorbei, um sich selber ein Bild von der Schönheit der Natur zu machen oder stöbern Sie auf unserer Website, um mehr über die unterschiedlichsten Pflanzen zu erfahren.

Bankverbindung Förderkreis des Arzneipflanzengartens e.V.:
Volksbank Braunschweig-Wolfsburg, IBAN: DE17 2699 1066 1388 1260 00, BIC: GENODEF1WOB

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag:

09.00 - 16.00 Uhr
Mai bis August:
Mittwochs zusätzlich 09.00 - 19.00 Uhr