Mendelssohnstr. 1,
38106 Braunschweig
Montag bis Freitag:
09.00 - 16.00 Uhr
Mai bis August:
Mittwochs bis 19.00 Uhr
Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 16 zu finden.
Saponine sind Triterpenglykoside vielfältiger Struktur (tetra- und pentazyklische Triterpene, Steroide). Zu ihren charakteristischen Eigenschaften gehört das Schaumbildungsvermögen in Wasser. Sie verhalten sich wie Seifen (lat. sapo: Seife) und wurden früher auch entsprechend verwendet (z.B. Seifenkraut). Viele Saponine sind hämolytisch wirksam, d.h. sie zerstören die Zellmembranen der roten Blutkörperchen. Pflanzen mit Saponinen, die im Verdauungstrakt resorbiert werden, sind deshalb hochgiftig (Alpenveilchen, Kornrade, Einbeere). Saponine wirken haut- und schleimhautreizend und oft antifungal. Saponindrogen werden zumeist als Expektorantien, Diuretika und Spasmolytika eingesetzt. Einige Saponine sind durch besondere Wirkungen ausgezeichnet: Das antiphlogistisch wirkende Glycyrrhizin aus dem Süßholz wird bei Magengeschwür und Gastritis eingesetzt, das antiödematös wirkende Aescin aus den Samen der Rosskastanie zur Behandlung von Venenleiden. Auch bei den Ginsenosiden, die man für die vielfältigen Wirkungen des "Ginseng" verantwortlich macht, handelt es sich um Saponine.
Seifenkraut
Autor: L.
Familie: Caryophyllaceae
Verbreitung: Europa; Vorderasien
Drogenart: Radix
Drogenbezeichnung: Saponariae rubrae radix
Inhaltsstoffe: 5% Saponine mit Saponasid A und D als Hauptglykoside. Insgesamt expektorierende Wirkung. Der Triterpensaponinhaltige Extrakt zeigt antivirale Wirkung.
Drogenverwendung: DAC - HAB
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Länglich-lanzettlich; zugespitzt; dunkelgrün
Wuchs: 0.50 - 0.80 m hoch
Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt
Blüte: VI-IX; Rispe; blassrosa bis weiß
Frucht: Scheinfrucht
Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.
Anekdoten: Für die Volksheilkunde ist Seifenkraut in erster Linie ein Hustenmittel. Die Droge wurde auch bei chronischen Hautleiden und bei rheumatischen Beschwerden angewendet.
Wuchsform: Ausdauernd
Lebensraum: Weg- und Straßenränder, Flussauen, Unkrautgesellschaften
Verwendung: Selten, in Hustentees, der Extrakt in Expektorantien. Technisch bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln. Zusatz zu Zahnpasten.
Standort im Garten: 17
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