Saponine

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 16 zu finden.

Saponine sind Triterpenglykoside vielfältiger Struktur (tetra- und pentazyklische Triterpene, Steroide). Zu ihren charakteristischen Eigenschaften gehört das Schaumbildungsvermögen in Wasser. Sie verhalten sich wie Seifen (lat. sapo: Seife) und wurden früher auch entsprechend verwendet (z.B. Seifenkraut). Viele Saponine sind hämolytisch wirksam, d.h. sie zerstören die Zellmembranen der roten Blutkörperchen. Pflanzen mit Saponinen, die im Verdauungstrakt resorbiert werden, sind deshalb hochgiftig (Alpenveilchen, Kornrade, Einbeere). Saponine wirken haut- und schleimhautreizend und oft antifungal. Saponindrogen werden zumeist als Expektorantien, Diuretika und Spasmolytika eingesetzt. Einige Saponine sind durch besondere Wirkungen ausgezeichnet: Das antiphlogistisch wirkende Glycyrrhizin aus dem Süßholz wird bei Magengeschwür und Gastritis eingesetzt, das antiödematös wirkende Aescin aus den Samen der Rosskastanie zur Behandlung von Venenleiden. Auch bei den Ginsenosiden, die man für die vielfältigen Wirkungen des "Ginseng" verantwortlich macht, handelt es sich um Saponine. 

Glycyrrhiza glabra

Glycyrrhiza glabra

Süßholz

Autor: L

Familie: Fabaceae

Verbreitung: SO-Europa; Kleinasien

Drogenart: Radix

Drogenbezeichnung: Liquiritiae radix

Inhaltsstoffe: 2-15% Saponine. Süß schmeckendes Glycyrrhizin (saponinartige Verbindung) als Hauptwirkstoff, expektorierend. Flavonoide mit antiphlogistischer und spasmolytischer Wirkung. Cumarinderivate. Belegt ist die antiulcerogene und antimikrobielle Wirkung, außerdem hat ß-Glycyrrhizin Einfluß auf den Steroidhormonstoffwechsel. Längere Einnahme beeinflußt den Elektrolythaushalt.

Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB - DAC

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Unpaarig gefiedert; zugespitzt; grün, ledrig

Wuchs: 1,0-1.50 m hoch

Standort: Sonniger Standort bevorzugt

Blüte: VI-VIII; Traube; rosaviolett bis bläulich

Frucht: Hülse

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Die Süßholzwurzel war schon den Schriftstellern der Antike bekannt. In der frühen Phase der Klosterheilkunde wurde die Pflanze kaum beachtet. Bei uns wurde die Pflanze erstmals in der Physika der Hildegard von Bingen beschrieben.  

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Kulturpflanze

Verwendung: Als Tee, in Teemischungen schleimlösender Bestandteil bei Katarrhen der oberen Luftwege, bei Bronchitis. In Magentees zur unterstützenden Therapie krampfhafter Magenschleimhautentzündungen. In Abführtees zur Wirkungssteigerung der Anthrachinondrogen. Geschmackskorrigens. Der Extrakt oder abgewandelte Inhaltsstoffe als Antiphlogistikum, Spasmolytikum in Kombinationspräparaten zur Gastritis- und Ulkustherapie, in Leber-Galle-Präparaten. Der eingedickte Saft (Succus liquiritiae), "Lakritz", viel gebräuchliche Form, gleichzeitig Husten-, Magen-, Genussmittel. Zusätzlich zur Wurzel wurde im EAB 4.08 der eingestellte, ethanolische Süßholzwurzelfluidextrakt monographiert.               

Standort im Garten: 17

Date

26. Juli 2023

Tags

Süßholz

Über uns

Der Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig stellt auf 2000 m2 eine große Fülle verschiedenster Arznei- und Giftpflanzen bereit, die nicht nur unsere Studierenden begeistern. Mit großer Leidenschaft kümmern wir uns täglich um die besonderen Gewächse. Kommen auch Sie vorbei, um sich selber ein Bild von der Schönheit der Natur zu machen oder stöbern Sie auf unserer Website, um mehr über die unterschiedlichsten Pflanzen zu erfahren.

Bankverbindung Förderkreis des Arzneipflanzengartens e.V.:
Volksbank Braunschweig-Wolfsburg, IBAN: DE17 2699 1066 1388 1260 00, BIC: GENODEF1WOB

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag:

09.00 - 16.00 Uhr
Mai bis August:
Mittwochs zusätzlich 09.00 - 19.00 Uhr