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Saponine sind Triterpenglykoside vielfältiger Struktur (tetra- und pentazyklische Triterpene, Steroide). Zu ihren charakteristischen Eigenschaften gehört das Schaumbildungsvermögen in Wasser. Sie verhalten sich wie Seifen (lat. sapo: Seife) und wurden früher auch entsprechend verwendet (z.B. Seifenkraut). Viele Saponine sind hämolytisch wirksam, d.h. sie zerstören die Zellmembranen der roten Blutkörperchen. Pflanzen mit Saponinen, die im Verdauungstrakt resorbiert werden, sind deshalb hochgiftig (Alpenveilchen, Kornrade, Einbeere). Saponine wirken haut- und schleimhautreizend und oft antifungal. Saponindrogen werden zumeist als Expektorantien, Diuretika und Spasmolytika eingesetzt. Einige Saponine sind durch besondere Wirkungen ausgezeichnet: Das antiphlogistisch wirkende Glycyrrhizin aus dem Süßholz wird bei Magengeschwür und Gastritis eingesetzt, das antiödematös wirkende Aescin aus den Samen der Rosskastanie zur Behandlung von Venenleiden. Auch bei den Ginsenosiden, die man für die vielfältigen Wirkungen des "Ginseng" verantwortlich macht, handelt es sich um Saponine.
Gypsophila paniculata
Rispen-Gipskraut/Schleierkraut
Autor: L.
Familie: Caryophyllaceae
Verbreitung: SO-Europa
Gartenkraeuter Botanik: Schleierkraut, Rispen-Gipskraut
Drogenart: Radix
Drogenbezeichnung: Saponariae albae radix
Inhaltsstoffe: 6-20% Saponingemisch mit Hauptwirkstoff Gypsosid A. Gesamtwirkung antibiotisch, expektorierend. In hoher Dosierung zelltoxisch!
Drogenverwendung: Industriedroge
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Lineal-lanzettlich; zugespitzt; graugrün
Wuchs: 0.80 - 1.00 m hoch
Standort: Sonniger Standort bevorzugt
Blüte: : VI-VIII; Rispe; weiß oder rosa
Frucht: Schließfrucht
Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.
Anekdoten: Schleierkraut ist bei uns eine sehr beliebte Zierpflanze die weder in der Floristik noch im Garten fehlen sollte.
Wuchsform: Ausdauernd
Lebensraum: Sandige Hügel, in Gärten, selten verwildert
Verwendung: Selten Extrakt in Fertigpräparaten als Expektorans. Die Droge biologisches Waschmittel, in der Pelz- und Lederindustrie. Zur Gewinnung von Saponinum album, das gereinigt als Standardsubstanz zur Bestimmung des Hämolytischen Index (H.I.) dient. Außerdem: in Hustenpräparaten, Verwendung als Schaumbildner bzw. -festiger in der Konditorei, auch bei der Herstellung von Waschbeton, Zusatz zu Löschmitteln (Feuerlöscher).
Standort im Garten: 17