Scharfstoffe - Bitterstoffe

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 9 zu finden.

Scharfstoffe sind Verbindungen, die die Thermo- und Schmerzrezeptoren der Haut erregen. Allgemein bekannte Beispiele sind Gewürze wie Senf, Meerrettich, Paprika, Pfeffer, Muskat. Die erregende Wirkung auf die Thermorezeptoren kennen wir alle z.B. vom Paprika: Es wird einem "warm". Im angelsächsischen Sprachgebrauch heißt scharf viel anschaulicher "hot". Pharmazeutisch werden Scharfstoffe oder Zubereitungen aus Scharfstoffdrogen in Salben und Pflastern bei rheumatischen Beschwerden und Verstauchungen verwendet. Sie wirken durch Hautreizung durchblutungsfördernd. Der Begriff Bitterstoffe umfasst Verbindungen pflanzlichen Ursprungs, die bitter schmecken und keine weitere pharmakologische Wirkung besitzen. Die zuletzt gemachte Einschränkung grenzt anderweitig stark wirksame, ebenfalls bitter schmeckende Verbindungen wie z.B. viele Alkaloide und Herzglykoside aus. Zu den Bitterstoffen gehören Verbindungen sehr unterschiedlicher Struktur. Bitterstoffe regen reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion an. Sie werden deshalb zur Appetitanregung und Förderung der Verdauung eingesetzt. Besonders beliebte bitterstoffhaltige Zubereitungen sind Aperitiv und Magenbitter. 

Capsicum annuum

Capsicum annuum

Spanischer Pfeffer

Autor: L. 

Familie: Solanaceae

Verbreitung: Mittel- und tropisches Südamerika

Drogenart: Fructus

Drogenbezeichnung: Capsici fructus

Inhaltsstoffe: 0,01-0,22% Scharfstoffe, sog. Capsaicinoide mit der Hauptkomponente Capsaicin (Vanillylamid), das äußerlich angewendet Wärmeempfindungen erzeugt, innerlich anregend auf Magensaftsekretion und Peristaltik wirkt. 0,1% ätherisches Öl. 0,2% Vitamin C. 0,1-0,35% α- und ß-Carotin. Saponine. Flavonoide.

Drogenverwendung: EAB 4.08 - HAB.

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Eiförmig bis verkehrt eiförmig; grün

Wuchs: 0.20 - 0.50 m hoch

Standort: Absonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt.

Blüte: VI-IX; Einzelblüten; weiß

Frucht: Beere; länglich-kegelförmig bis rundlich; gelb, orange oder rot

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Der Spanische Pfeffer kam vom tropischen Amerika nach Europa und wurde sowohl als Gewürz als auch als Heilmittel verwendet. Die Volksmedizin verwendete den Spanischen Pfeffer innerlich als magenstärkendes Mittel und äußerlich als Bestandteil hautreizender Präparate.

Wuchsform: Einjährig

Lebensraum: Kulturpflanze

Verwendung: Als Extrakt und Tinktur, als Oleoresin, zu Einreibungen, in Pflastern als Hautreizmittel bei Rheuma, schmerzhaften Muskelverspannungen im Schulter-Arm-Wirbelsäure-Bereich, gegen Hexenschuß. Gewürz.

Standort im Garten: 9


Capsicum annuum Equador Purple 4Capsicum annuum De Cayenne 3 

Date

26. Juli 2023

Tags

Spanischer Pfeffer

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