Scharfstoffe - Bitterstoffe

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 9 zu finden.

Scharfstoffe sind Verbindungen, die die Thermo- und Schmerzrezeptoren der Haut erregen. Allgemein bekannte Beispiele sind Gewürze wie Senf, Meerrettich, Paprika, Pfeffer, Muskat. Die erregende Wirkung auf die Thermorezeptoren kennen wir alle z.B. vom Paprika: Es wird einem "warm". Im angelsächsischen Sprachgebrauch heißt scharf viel anschaulicher "hot". Pharmazeutisch werden Scharfstoffe oder Zubereitungen aus Scharfstoffdrogen in Salben und Pflastern bei rheumatischen Beschwerden und Verstauchungen verwendet. Sie wirken durch Hautreizung durchblutungsfördernd. Der Begriff Bitterstoffe umfasst Verbindungen pflanzlichen Ursprungs, die bitter schmecken und keine weitere pharmakologische Wirkung besitzen. Die zuletzt gemachte Einschränkung grenzt anderweitig stark wirksame, ebenfalls bitter schmeckende Verbindungen wie z.B. viele Alkaloide und Herzglykoside aus. Zu den Bitterstoffen gehören Verbindungen sehr unterschiedlicher Struktur. Bitterstoffe regen reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion an. Sie werden deshalb zur Appetitanregung und Förderung der Verdauung eingesetzt. Besonders beliebte bitterstoffhaltige Zubereitungen sind Aperitiv und Magenbitter. 

Menyanthes trifoliata

Menyanthes trifoliata

Sumpf-Fieberklee

Autor: L.

Familie: Menyanthaceae

Verbreitung: Europa; Asien bis Japan; Nördliches N-Amerika

Drogenart: Folium

Drogenbezeichnung: Trifolii fibrini folium

Inhaltsstoffe: Glykosidische Bitterstoffe vom Seco-Iridoidtyp (Menyanthin), den Enzianbitterstoffen eng verwandt.

Drogenverwendung: DAC - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: 3-zählig; abgerundet bis stumpf; glänzend grün

Wuchs: 0.25 - 0.35 m hoch

Standort: Sonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt

Blüte: V-VI; Traube; weiß

Frucht: Kapsel

Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile sind sehr schwach giftig.

Vergiftungserscheinungen: Vergiftungserscheinungen sind Kopfschmerzen und bei hoher Dosierung auch Erbrechen und Durchfall.

Anekdoten: Die Volksmedizin verwendet Fieberkleetee als Fiebermittel, was allerdings auf Grund der nachgewiesenen Inhaltstoffe nicht nachzuvollziehen ist.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Sumpfwiesen, Flachmoore, Ufer.

Verwendung: Als Extrakt, in Präparaten bei Fieberanfällen, Kopf- und Muskelschmerzen, appetitanregendes Mittel. Heute kaum noch verwendet. In der Likörindustrie zu Bitterschnäpsen (z.B. Boonekamp).

Standort im Garten: Teich

Menyanthis trifoliata Blute 3

 

Date

26. Juli 2023

Tags

Sumpf-Fieberklee

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