Scharfstoffe - Bitterstoffe

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 9 zu finden.

Scharfstoffe sind Verbindungen, die die Thermo- und Schmerzrezeptoren der Haut erregen. Allgemein bekannte Beispiele sind Gewürze wie Senf, Meerrettich, Paprika, Pfeffer, Muskat. Die erregende Wirkung auf die Thermorezeptoren kennen wir alle z.B. vom Paprika: Es wird einem "warm". Im angelsächsischen Sprachgebrauch heißt scharf viel anschaulicher "hot". Pharmazeutisch werden Scharfstoffe oder Zubereitungen aus Scharfstoffdrogen in Salben und Pflastern bei rheumatischen Beschwerden und Verstauchungen verwendet. Sie wirken durch Hautreizung durchblutungsfördernd. Der Begriff Bitterstoffe umfasst Verbindungen pflanzlichen Ursprungs, die bitter schmecken und keine weitere pharmakologische Wirkung besitzen. Die zuletzt gemachte Einschränkung grenzt anderweitig stark wirksame, ebenfalls bitter schmeckende Verbindungen wie z.B. viele Alkaloide und Herzglykoside aus. Zu den Bitterstoffen gehören Verbindungen sehr unterschiedlicher Struktur. Bitterstoffe regen reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion an. Sie werden deshalb zur Appetitanregung und Förderung der Verdauung eingesetzt. Besonders beliebte bitterstoffhaltige Zubereitungen sind Aperitiv und Magenbitter. 

Acorus calamus

Acorus calamus

Kalmus

Autor: L.

Familie: Araceae

Verbreitung: Europa; gemäßigte Zonen Asiens; N-Amerika; eingebürgert aus Ost-Asien 

Drogenart: Rhizoma

Drogenbezeichnung: Calami rhizoma

Inhaltsstoffe: 2-7% ätherisches Öl (Sesquiterpene und Phenylpropane) mit ß-Asaron (bis 80%) und Iso-Eugenolmethyläther. Gerbstoffe. Gesamtwirkung als Amarum aromaticum, äußerlich durchblutungsfördernd wirkend.

Drogenverwendung: HAB

Gartenkraeuter verwendete Pflanzenteile: Blattform/Blattspitze/Blattfarbe:Linealisch; zugespitzt; grün

Wuchs: 0.60 - 1.00 m hoch

Standort: Sonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt

Blüte: VI-VII; Kolben mit Hochblatt; grünlichweiß

Frucht: bildet in Mitteleuropa keine Früchte

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Kalmus war in Indien, China und Persien schon lange vor unserer Zeitrechnung als hervorragendes Magenmittel bekannt. P.A. Matthiolus (ca. 1560) führte die Pflanze in Europa ein. Die Volksmedizin verwendet Kalmus seit dieser Zeit als Mittel gegen Verdauungsstörungen.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Ufer, Gräben, Teiche

Verwendung: Als Tee, in Teemischungen, als Extrakt, als Tinktur. In zahlreichen Fertigpräparaten. Zur Appetitanregung, blähungstreibendes Mittel bei Verdauungsstörungen. Äußerlich in hautreizenden Bädern bei Erschöpfungszuständen, Gurgelwasser bei Zahnfleischentzündungen.

Standort im Garten: Teich


Acorus calamus 2

Date

25. Juli 2023

Tags

Kalmus

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