Scharfstoffe - Bitterstoffe

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 9 zu finden.

Scharfstoffe sind Verbindungen, die die Thermo- und Schmerzrezeptoren der Haut erregen. Allgemein bekannte Beispiele sind Gewürze wie Senf, Meerrettich, Paprika, Pfeffer, Muskat. Die erregende Wirkung auf die Thermorezeptoren kennen wir alle z.B. vom Paprika: Es wird einem "warm". Im angelsächsischen Sprachgebrauch heißt scharf viel anschaulicher "hot". Pharmazeutisch werden Scharfstoffe oder Zubereitungen aus Scharfstoffdrogen in Salben und Pflastern bei rheumatischen Beschwerden und Verstauchungen verwendet. Sie wirken durch Hautreizung durchblutungsfördernd. Der Begriff Bitterstoffe umfasst Verbindungen pflanzlichen Ursprungs, die bitter schmecken und keine weitere pharmakologische Wirkung besitzen. Die zuletzt gemachte Einschränkung grenzt anderweitig stark wirksame, ebenfalls bitter schmeckende Verbindungen wie z.B. viele Alkaloide und Herzglykoside aus. Zu den Bitterstoffen gehören Verbindungen sehr unterschiedlicher Struktur. Bitterstoffe regen reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion an. Sie werden deshalb zur Appetitanregung und Förderung der Verdauung eingesetzt. Besonders beliebte bitterstoffhaltige Zubereitungen sind Aperitiv und Magenbitter. 

Artemisia absinthium

Artemisia absinthium

Wermut

Autor: L.

Familie: Asteracea

Verbreitung: S-Europa; Asien; N-Afrika; Amerika; bei uns kultiviert, eingebürgert.

Gartenkraeuter Lebensraum/Kultur

Drogenart: Herb

Drogenbezeichnung: Absinthii herba

Inhaltsstoffe: 0,15-0,4% Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone), mit allgemein stimulierender Anregung der innersekretorischen Drüsen. 0,2-1,5% ätherisches Öl mit 3-10% (+)-Thujon, 25-75% Thujol. Wermut gehört zu den am stärksten wirkenden Choleretika und zeigt daneben antimikrobielle Wirkung. Es ist ein Amarum aromaticum.

Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB - HAB

Hinweis: Ende des 19. Jahrhunderts war Absinthlikör beliebt, der seit 1923 wegen der neurotoxischen Wirkung des Thujons verboten ist.

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: 2- bis 3fach fiederteilig; stumpf; graugrün

Wuchs: 0.30 - 1.00 m hoch

Standort: Sonniger Standort bevorzugt

Blüte: VII-IX; röhrige Einzelblüten, in Köpfchen stehend; gelb, nach außen leicht gerötet.

Frucht: Achäne

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Vergiftungserscheinungen: Hohe Dosen erzeugen Kopfschmerzen und Schwindel.

Anekdoten: Der Wermut gehörte zu den bedeutendsten Pflanzen der antiken Medizin. Auch im Mittelalter war die Pflanze sehr geschätzt. Besonders beliebt war die Anwendung des Wermuts als Mittel bei Schlaflosigkeit und gegen Motten. Ende des 19.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Wegränder, Schuttunkrautgesellschaften, Dämme

Verwendung: Als Tee, in Teemischungen; als Extrakt, Tinktur, in zahlreichen flüssigen Fertigpräparaten. Zur Appetitanregung, bei Verdauungsstörungen, Gastritis und bei Gallenbeschwerden. Das ätherische Öl in der Parfümindustrie.

Standort im Garten: 9

Artemisia absinthium 5

Date

26. Juli 2023

Tags

Wermut

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