Mendelssohnstr. 1,
38106 Braunschweig
Montag bis Freitag:
09.00 - 16.00 Uhr
Mai bis August:
Mittwochs bis 19.00 Uhr
Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 9 zu finden.
Scharfstoffe sind Verbindungen, die die Thermo- und Schmerzrezeptoren der Haut erregen. Allgemein bekannte Beispiele sind Gewürze wie Senf, Meerrettich, Paprika, Pfeffer, Muskat. Die erregende Wirkung auf die Thermorezeptoren kennen wir alle z.B. vom Paprika: Es wird einem "warm". Im angelsächsischen Sprachgebrauch heißt scharf viel anschaulicher "hot". Pharmazeutisch werden Scharfstoffe oder Zubereitungen aus Scharfstoffdrogen in Salben und Pflastern bei rheumatischen Beschwerden und Verstauchungen verwendet. Sie wirken durch Hautreizung durchblutungsfördernd. Der Begriff Bitterstoffe umfasst Verbindungen pflanzlichen Ursprungs, die bitter schmecken und keine weitere pharmakologische Wirkung besitzen. Die zuletzt gemachte Einschränkung grenzt anderweitig stark wirksame, ebenfalls bitter schmeckende Verbindungen wie z.B. viele Alkaloide und Herzglykoside aus. Zu den Bitterstoffen gehören Verbindungen sehr unterschiedlicher Struktur. Bitterstoffe regen reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion an. Sie werden deshalb zur Appetitanregung und Förderung der Verdauung eingesetzt. Besonders beliebte bitterstoffhaltige Zubereitungen sind Aperitiv und Magenbitter.
Wermut
Autor: L.
Familie: Asteracea
Verbreitung: S-Europa; Asien; N-Afrika; Amerika; bei uns kultiviert, eingebürgert.
Gartenkraeuter Lebensraum/Kultur
Drogenart: Herb
Drogenbezeichnung: Absinthii herba
Inhaltsstoffe: 0,15-0,4% Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone), mit allgemein stimulierender Anregung der innersekretorischen Drüsen. 0,2-1,5% ätherisches Öl mit 3-10% (+)-Thujon, 25-75% Thujol. Wermut gehört zu den am stärksten wirkenden Choleretika und zeigt daneben antimikrobielle Wirkung. Es ist ein Amarum aromaticum.
Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB - HAB
Hinweis: Ende des 19. Jahrhunderts war Absinthlikör beliebt, der seit 1923 wegen der neurotoxischen Wirkung des Thujons verboten ist.
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: 2- bis 3fach fiederteilig; stumpf; graugrün
Wuchs: 0.30 - 1.00 m hoch
Standort: Sonniger Standort bevorzugt
Blüte: VII-IX; röhrige Einzelblüten, in Köpfchen stehend; gelb, nach außen leicht gerötet.
Frucht: Achäne
Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.
Vergiftungserscheinungen: Hohe Dosen erzeugen Kopfschmerzen und Schwindel.
Anekdoten: Der Wermut gehörte zu den bedeutendsten Pflanzen der antiken Medizin. Auch im Mittelalter war die Pflanze sehr geschätzt. Besonders beliebt war die Anwendung des Wermuts als Mittel bei Schlaflosigkeit und gegen Motten. Ende des 19.
Wuchsform: Ausdauernd
Lebensraum: Wegränder, Schuttunkrautgesellschaften, Dämme
Verwendung: Als Tee, in Teemischungen; als Extrakt, Tinktur, in zahlreichen flüssigen Fertigpräparaten. Zur Appetitanregung, bei Verdauungsstörungen, Gastritis und bei Gallenbeschwerden. Das ätherische Öl in der Parfümindustrie.
Standort im Garten: 9
Der Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig stellt auf 2000 m2 eine große Fülle verschiedenster Arznei- und Giftpflanzen bereit, die nicht nur unsere Studierenden begeistern. Mit großer Leidenschaft kümmern wir uns täglich um die besonderen Gewächse. Kommen auch Sie vorbei, um sich selber ein Bild von der Schönheit der Natur zu machen oder stöbern Sie auf unserer Website, um mehr über die unterschiedlichsten Pflanzen zu erfahren.
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