Scharfstoffe - Bitterstoffe

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 9 zu finden.

Scharfstoffe sind Verbindungen, die die Thermo- und Schmerzrezeptoren der Haut erregen. Allgemein bekannte Beispiele sind Gewürze wie Senf, Meerrettich, Paprika, Pfeffer, Muskat. Die erregende Wirkung auf die Thermorezeptoren kennen wir alle z.B. vom Paprika: Es wird einem "warm". Im angelsächsischen Sprachgebrauch heißt scharf viel anschaulicher "hot". Pharmazeutisch werden Scharfstoffe oder Zubereitungen aus Scharfstoffdrogen in Salben und Pflastern bei rheumatischen Beschwerden und Verstauchungen verwendet. Sie wirken durch Hautreizung durchblutungsfördernd. Der Begriff Bitterstoffe umfasst Verbindungen pflanzlichen Ursprungs, die bitter schmecken und keine weitere pharmakologische Wirkung besitzen. Die zuletzt gemachte Einschränkung grenzt anderweitig stark wirksame, ebenfalls bitter schmeckende Verbindungen wie z.B. viele Alkaloide und Herzglykoside aus. Zu den Bitterstoffen gehören Verbindungen sehr unterschiedlicher Struktur. Bitterstoffe regen reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion an. Sie werden deshalb zur Appetitanregung und Förderung der Verdauung eingesetzt. Besonders beliebte bitterstoffhaltige Zubereitungen sind Aperitiv und Magenbitter. 

Asarum europaeum

Asarum europaeum

Haselwurz

Autor: L.

Familie: Aristolochiaceae

Verbreitung: Europa; O-Rußland; im Westen und Norden fehlend

Drogenart: Rhizoma cum herb

Drogenbezeichnung: Asari rhizoma cum herba

Inhaltsstoffe: 0,7-4% ätherisches Öl mit bis zu 90% trans-Isoasaron (u.a. Phenylpropanderivaten), das isoliert bronschospasmolytisch wirkt. Außerdem emetische und antibakterielle Eigenschaft.

Drogenverwendung: HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Rundlich bis nierenförmig; abgerundet; leicht glänzend grün (Unterseite im Winter oft rötlich)

Wuchs: 0.05 - 0.10 m hoch

Standort: Halbschattiger bis schattiger Standort bevorzugt.

Blüte: III-V; glockenförmige Einzelblüten; braun

Frucht: Kapsel

Vergiftungserscheinungen: Das ätherische Öl reizt die Magenschleimhäute und es kommt zu Erbrechen. Bei höherer Dosierung kommt es zu Entzündungen innerer Organe, im Extremfall mit Todesfolge.

Anekdoten: Haselwurz wurde bereits im Altertum gegen Wassersucht, bei mangelnder Menstruation und als Abführmittel verwendet. Die Römer brachten die Kenntnisse über die Alpen. Später wurde die Wirkung der Pflanze in allen bedeutenden Kräuterbüchern beschrieben.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Laubwälder, Gebüsch

Verwendung: Der Trockenextrakt bei entzündlichen Erkrankungen der unteren Atemwege, gegen Verkrampfungen der Bronchialmuskeln bei Asthma bronchiale.

Hinweis: Haselwurz darf niemals vom Laien angewendet werden

Standort im Garten: Wiese

 

Date

26. Juli 2023

Tags

Haselwurz

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