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Von steigendem Interesse sind pflanzliche Gynäkologika und Prostatamittel. Darunter sind auch solche Drogen, die sich bereits mit einer "Hauptwirkung" einen Platz im Arzneischatz erobert haben, wie die harntreibende Brennesselwurzel und die bei Wechseljahresbeschwerden der Frau wirksame Traubensilberkerze.
Brennessel
Autor: L.
Familie: Urticaceae
Verbreitung: Weltweit
Drogenart: Herba
Drogenbezeichnung: Urticae herba
Inhaltsstoffe: Histamin (0,1-0,5%). Nesselgiftstoff. Wenig erforschte Substanzen. Acetylcholin. Ameisensäure. Reich an Chlorophyll; ß-Sitosterol und andere Sterole, Lignane, Scopoletin (Cumarin), Gerbstoffe. Gesamtwirkung äußert sich in Verbesserung, Steigerung des Harnvolumens mit Erniedrigung der Restharnmenge. Die Sterole greifen in den Prostatastoffwechsel ein (prostatotrope Wirkung)
Drogenverwendung: DAB - DAC
Hinweis: Die Germanen hielten die Brennesel für eine dem Gott Donar geweihte Pflanze. Es ist wahrscheinlich, daß daher der Brauch entstanden ist, bei Gewitter Brennesseln zu verbrennen, um einen Blitzschlag ins Haus zu verhindern.
Brennesseltee wird zum Entwässern und zur Anregung des Stoffwechsels getrunken. Die Brennessel ist Bestanteil von Teemischungen gegen Gallenwegserkrankungen, Rheumatismus, Magen-Darm-Katarrh.
In der Kosmetikindustrie werden Extrakte der Brennessel fr die Haarwasserproduktion verwendet
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Länglich-eiförmig oder eiförmig; zugespitzt; grün
Wuchs: 0.80 - 1.20 m hoch
Standort: Sonniger Standort bevorzugt
Blüte: VI-X; rispenartige Blütenstände; grün; zweihäusig
Frucht: Nüsschen
Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen
Anekdoten: Die Geschichte der Brennnessel als Heilpflanze lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Die Kräuterbuchautoren des Mittelalters übernahmen diese Heilanwendungen. Die Volksheilkunde schätzt die Anwendung von Brennnesselspiritus zu Einreibungen bei rheumatischen Beschwerden. Frischpflanzen-Presssaft wird zur Frühjahrskur verwendet. Junge Blätter sind als Beigabe in Frühlingssalaten sehr beliebt. Brennnesselfrüchte werden äußerlich bei Hautleiden und innerlich als Kräftigungsmittel angewendet
Wuchsform: Ausdauernd
Lebensraum: Schuttunkrautgesellschaften, an Wegränder, in Wäldern an lichten Stellen
Verwendung: Als Tee zur Erhöhung der Harnausscheidung, auch als Frischpflanzensaft, zum Entwässern ("Frühjahrskur"), zur Anregung des Stoffwechsels. In Teemischungen bei Gallenwegserkrankungen, Muskel- und Gelenkrheumatismus, Magen-Darm-Katarrh. Der Extrakt in Prostata- und Rheumamitteln. In der Kosmetikindustrie in Haarwässern. Zur Gewinnung von Chlorophyll. Der Extrakt in Prostatamitteln zur Linderung von Miktionsbeschwerden
Drogenart: Radix
Drogenbezeichnung: Urticae radix
Standort im Garten: 19
Färbende Inhaltstoffe: Chlorophyll, Flavonoide
Farbsudherstellung: Oberirdische, frische Pflanzenteile werden kleingeschnitten, eine Nacht eingeweicht und eine Stunde gekocht
Färberfarbe: grüngelb, moosgrün
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