Mendelssohnstr. 1,
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Mittwochs bis 19.00 Uhr
Von steigendem Interesse sind pflanzliche Gynäkologika und Prostatamittel. Darunter sind auch solche Drogen, die sich bereits mit einer "Hauptwirkung" einen Platz im Arzneischatz erobert haben, wie die harntreibende Brennesselwurzel und die bei Wechseljahresbeschwerden der Frau wirksame Traubensilberkerze.
Schafgarbe
Autor: L.
Familie: Verbenaceae
Verbreitung: Mittelmeerraum; Westasien
Drogenart: Fructus
Drogenbezeichnung: Agni casti fructus
Inhaltsstoffe: Ca. 1% Iridoidglykoside (Aucubin und Agnosid), Flavonoide; fette Öle und etwa 0,7-1,8% ätherisches Öl, welches im wesentlichen für den aromatischen Geruch und Geschmack verantwortlich ist. Die für die Wirkung verantwortlichen Inhaltsstoffe sind noch nicht bekannt.
Drogenverwendung: Industriedroge
Hinweis: Eine häusliche Zubereitung eines Arzneitees ist nicht empfehlenswert, da die Inhaltsstoffe der Droge auch mit heißem Wasser nur unzureichend extrahiert werden.
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Handförmig geteilt (5-7zählig); gestielt; Unterseite filzig behaart; grün
Wuchs: 1.00 - 6.00 m hoch
Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt
Blüte: VII-VIII; Rispe; violett
Frucht: Steinbeere
Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.
Anekdoten: Der deutsche Name Mönchspfeffer deutet auf die (angebliche?) Verwendung der Droge zur Dämpfung des Geschlechtstriebes durch Mönche hin. Der botanische Gattungsname Vitex ist ein römischer Pflanzenname, der von viere (lat. flechten, binden) abgeleitet wurde, da die Zweige der Pflanze, wie Weidenzweige, zu Flechtarbeiten verwendet wurden. Der Name Keuschlamm leitet sich aus der irrtümlichen Gleichsetzung des griechischen agnos (= rein, keusch) mit dem lateinischen Wort agnus (= Lamm) und castitas (lat.: Keuschheit) ab. Die Droge war schon im Altertum und Mittelalter hoch geschätzt. Sie wurde innerlich als Mittel bei ungenügender Milchproduktion während der Stillzeit, bei Fruchtbarkeitsstörungen, bei Impotenz, bei Verdauungsbeschwerden, Wassersucht sowie bei Leber- und Milzerkrankungen, äußerlich bei Entzündungen und Verletzungen angewendet. Im alten Athen wurden bei Ritualen für die griechische Göttin Ceres Betten mit den Blättern bestreut.
Wuchsform: Strauch oder Baum
Lebensraum: Küstengebiete, an Flussläufen, teilweise dichte Bestände
Verwendung: Die Extrakte zeigen eine dopaminerge Wirkung, die zu einer Senkung des Prolactinspiegels führen. Zudem scheinen sie ein gestörtes Gleichgewicht zwischen Estrogen und Progesteron wiederherzustellen. Das prämenstruelle Syndrom, das sich u.a. in Brustspannung, gereizter Stimmungslage, Kopfschmerzen, vermehrter Wassereinlagerung äußert, wird auf eine, z.T. auch stressbedingte Erhöhung des Prolactinspiegels einige Tage vor Einsetzen der Monatsblutung zurückgeführt. Zubereitungen aus den Mönchspfefferfrüchten werden daher bei prämenstruellen Syndrom (PMS), schmerzhaftem Spannungsgefühl in den Brüsten (Mastodynie) und Zyklusanomalien, wie z.B. zu häufige oder zu seltene Menstruation, verwendet. Da die Wirkung nur langsam einsetzt, ist meist eine Behandlung über längere Zeit erforderlich.
Standort im Garten: Hof
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