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Die stark wirksamen synthetischen Schlafmittel z.B. aus der Gruppe der Benzodiazepine sind aufgrund hoher Nebenwirkungen zunehmend in die Kritik geraten. Als Alternativen bieten sich pflanzliche Präparate an. Die Wirkung kann entweder stärker sedierend sein (Hopfen, Baldrian) oder stärker antidepressiv (Johanniskraut). Die wirksamen Prinzipien bei diesen pflanzlichen Sedativa sind trotz pharmakologisch belegter Wirksamkeit der Präparate nur teilweise geklärt.
Hopfen
Autor: L.
Familie: Cannabaceae
Verbreitung: Kultiviert in Ländern der gemäßigten Zone, häufig verwildert
Drogenart: Strobulus
Drogenbezeichnung: Lupuli strobulus
Inhaltsstoffe: Lupuli strobulus: Bis 1,7% ätherisches Öl mit harzartiger Masse, die aus Hopfenbittersäuren (Monoacylphloroglucide, v.a. Humulon, Lupulon) besteht. Deren Abbauprodukte (0,05-0,15%) wirken sedierend; der Wirkmechanismus ist noch nicht geklärt. 2-4% Gerbstoffe. Flavonoide.
Drogenverwendung: EAB 4.08 - DAB (Lupuli strobulus) - HAB
Hinweis: Vom Hopfen sind zahlreiche chemische Rassen bekannt. Sie unterscheiden sich qualitativ und quantitativ im Gehalt an Bitterstoffen und ätherischem Öl.
Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Rundlich bis eiförmig; zugespitzt;dunkelgrün
Wuchs: 2.50 - 6.00 m hoch
Standort: Sonniger bis halbschattiger Standort bevorzugt.
Blüte: VII-VIII; weibliche Blüten in Scheinähren, männliche Blüten in Rispen; gelblich grün; zweihäusig
Frucht: Zapfen; eiförmig; gelbgrün
Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.
Vergiftungserscheinungen: Frische Hopfenzapfen können Hautreizungen hervorrufen.
Anekdoten: Hopfen gehört zu den jüngeren Kulturpflanzen. Er wurde nachweislich erst im 8. Jahrhundert angebaut. Zu dieser Zeit setzten Mönche Hopfenzapfen erstmals erfolgreich zum Brauen von Bier ein. Später beschrieb Hildegard von Bingen den Hopfen erstmals als Heilpflanze. Die Volksmedizin nutzte Hopfen bei Verdauungsbeschwerden, als Beruhigungsmittel und bei sexueller Übererregbarkeit.
Wuchsform: Ausdauernd
Lebensraum: Hecken, Auen, feuchte Gebüsche
Inhaltsstoffe: Lupuli glandula: 5-7% Hopfenbittersäure und ihr Autoxidationsprodukt Xanthokumol. 1-3% ätherisches Öl. Mit sedierender Gesamtwirkung. Der Wirkmechanismus ist noch nicht geklärt.
Verwendung: In Schlaf- und Nerventees. Als Extrakt, Tinktur in zahlreichen Kombinationspräparaten mit anderen sedativ wirkenden Drogen, insbesondere Baldrian und Melisse, zur Behandlung von Unruhe- und Spannungszuständen, bei nervöser Übererregbarkeit, bei Einschlafstörungen. Die Hauptmenge des angebauten Hopfens geht in die Brauereien als Bittermittel bei der Bierherstellung.
Drogenart: Glandula
Drogenbezeichnung: Lupuli glandula
Standort im Garten: 19
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